

Georg Kolbe war einer der bedeutendsten Bildhauer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein zweiter Nachlassteil – ein sensationeller Fund aus dem Jahr 2019 – verändert und komplettiert das Bild seines Lebens und Werks maßgeblich. Für kaum einen anderen Künstler dieser Generation ist ein derart lückenloser Nachlass bekannt. Zu den umfangreichen Materialien gehören nicht nur Zeichnungen, Aquarelle und Skulpturen, sondern auch bedeutendes schriftliches Kulturgut. Die Briefe, Notizhefte und Taschenkalender übersteigen das bereits im Museum vorhandene Schriftgut bei Weitem. Doch viele Objekte sind stark in Mitleidenschaft gezogen. Über das zweijährige Restaurierungsprojekt wird der Nachlassteil für Forschung und Nachwelt gesichert.
Der Teilnachlass ermöglicht u.a. präzisierte Perspektiven auf Kolbes Agieren am Kunstmarkt, seine Selbstvermarktungsstrategien zwischen 1933-45 und die sich anschließende Rezeptionsgeschichte. Das Georg Kolbe Museum hat 2021 ein Forschungsprojekt initiiert und Kunsthistoriker·innen eingeladen, sich diesen wichtigen Themen zuzuwenden. Die Projektergebnisse wurden 2022 auf einer Tagung präsentiert.
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Foto © Steffen Roth