
Zahlen und Fakten
Max Beckmann (1884–1950) gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Im Max Beckmann Archiv befinden sich über 5.000 Briefe (darunter knapp 300 Autografen Beckmanns) und etwa 6.000 Fotografien. Dazu kommen schätzungsweise 60.000 Zeitungsausschnitte und weit über 1.400 Spezialpublikationen. Der Bestand gibt jedoch nicht allein zu Arbeit und Leben des Künstlers Auskunft. Auch Beckmanns Netzwerk, bestehend aus Künstlerkollegen, Galeristen und Wissenschaftlern, ist dokumentiert.
Den Kunsthändler Günther Franke (1900–1976) lernte Beckmann 1921 während einer Ausstellung von Lyonel Feininger kennen. Er war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ein einflussreicher Galerist und Händler. Der Kunsthistoriker Erhard Göpel (1906–1966) entwickelte sich in der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu einem wichtigen Weggefährten Beckmanns. Göpel, einerseits am NS-Kunstraub in besetzten Gebieten beteiligt, setzte sich gleichzeitig für den als "entartet" gebrandmarkten Künstler ein. Er hat die Beckmanns im Amsterdamer Exil mehrfach besucht und diese ihn im Haag. Göpel vermittelte dem Künstler Aufträge wie die Illustrationen zur "Apokalypse" und "Faust II" , er betätigte sich sogar als Kurier für Beckmann. Auf seine Frau Barbara Göpel (1922–2017) geht das Werkverzeichnis des Künstlers zurück. Die Expertin für Leben und Werk Beckmanns war 1951 Mitbegründerin der Max Beckmann Gesellschaft. Im Rahmen einer dreijährigen Förderung der KEK werden beide Nachlässe gereinigt, restauriert und verpackt.