2021 ist für die KEK ein besonderes Jahr: Ganze 10 Jahre liegt nunmehr die offizielle Gründung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) als Bund-Länder-Projekt an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zurück. Wir wollen dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, über das Jahr hinweg in verschiedenen Beiträgen auf die Anfänge zurückzublicken, an einzelne Entwicklungsschritte zu erinnern und Perspektiven zu öffnen. Die in Archiven, Bibliotheken und ihnen verwandten Einrichtungen gemeinsam erreichten Erfolge des Originalerhalts werden dabei neu sichtbar.

Bund und Länder ziehen an einem Strang

Tatsächlich hat die KEK bereits ein Jahr vor der offiziellen Gründung ihre Arbeit aufgenommen: Im Jahr 2010 stellten Bund und Länder erstmals Fördermittel für Modellprojekte zur Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken bereit. Noch ganz unter dem Eindruck der Einsturzkatastrophe des Historischen Archivs der Stadt Köln stehend, sollten über Initial-Projekte notwendige Erfahrungswerte gesammelt werden. Es galt nicht nur, Nachweise für den Förderbedarf in Archiven und Bibliotheken zu erhalten, auch das Förderinstrument KEK-Modellprojektförderung musste von Grund auf entwickelt werden. 

illustriertes Zauberbuch
Die Restaurierung des Zauberbuchs aus der Faust-Sammlung war ein Highlight des ersten Förderjahrs. © Sonja Gehrisch

Für die erste Modellprojektförderung standen insgesamt 600.000 Euro bereit. Der damalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Bernd Neumann, stellte davon 500.000 Euro und die Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder (KSL) 100.000 Euro zur Verfügung. Die Resonanz war durchweg positiv: Bundesweit sind innerhalb kürzester Zeit 30 Modellprojekte umgesetzt worden. Das Spektrum dieser ersten Projektmaßnahmen war vielfältig. Es reichte von der Restaurierung der Pläne des Schweriner Schlosses bis hin zur Beschaffung von Notfallkoffern für die Kommunalarchive im Rheinland. Nach dem Testlauf im Jahr 2010 stand fest: Der Originalerhalt schriftlichen Kulturguts umfasst ein weites Aufgabenfeld, das dringend förderbedürftig ist. Die Modellprojektförderung wurde also fortgesetzt und konkretisiert. So wurde jährlich unter einem bestimmten Motto zur Beantragung von Fördermitteln aufgerufen. Das Spektrum der Maßnahmen blieb breit und reichte von Objektmaßnahmen über Fortbildungen bis hin zu Ausstellungen. Durch die seit 2020 angebotene themenoffene Förderung verfolgt die KEK-Modellprojektförderlinie diesen breiten Ansatz tatsächlich mehr denn je.

Originalerhalt in all seinen Facetten

Im Jubiläumsjahr werden die Ergebnisse und Ziele der KEK-Modellprojektförderung vielfach zur Sprache kommen. Neben den Hintergrundgeschichten rund um unseren Jubiläums-Kalender sind die Fördererfolge ein Thema der geplanten KEK-Jubiläums-Konferenz. Diese findet im November 2021 in Berlin statt und wird neben der Projektförderung zentrale strategische und fachliche Fragen des Originalerhalts aus nationaler und internationaler Perspektive erörtern. Weitere Einzelheiten hierzu wie Termin und Anmeldungsmodalitäten folgen in Kürze. Freuen Sie sich mit uns auf ein spannendes KEK-Jubiläumsjahr!