Zahlen und Fakten
Der Bestand der Hauptgruppe F gehört zu den ältesten des Stadtarchivs Dresden und enthält unter anderem Unterlagen zum Gesundheitswesen. Die Überlieferung zur Entwicklung der städtischen Gesundheitsfürsorge umfasst Akten und Bände von 1474 bis 1907. In dieser 550-jährigen Überlieferung zur Entwicklung eines organisierten städtischen Gesundheitswesens über die kirchliche Fürsorge hinaus finden sich Akten zu unterschiedlichen Berufsgruppen wie den Badern, Hebammen, Oculisten, Zahnärzten und Medicös bis hin zum Amt des Stadtphysicus, der die Überwachung und Koordination der approbierten Ärzte, Apotheken, Lazarette und Krankenhäuser gewährleistete. Darüber hinaus findet sich eine intensive Überlieferung zu Verlauf und Umgang mit Krankheiten, Epidemien und Seuchen, die häufig unter dem historischen Begriff der "Contagion" zusammengefasst wurden. Eine Besonderheit sind die "Contagions-Pässe", die ab 1738 beim Aufenthalt in einer fremden Stadt zwingend notwendig waren und nachwiesen, dass sich die Passinhaber·innen in den vorherigen Wochen an keinem Ort mit Infektionsgeschehen aufgehalten hatten. Dass diese „Gesundheitszeugnisse“ überliefert sind, liegt vor allem an den zahlreichen Rechtskonflikten, die sich aus Fälschungs- und Betrugsversuchen ergaben. Um den vielfältigen Nutzer·innenanfragen entsprechen zu können, wird der Bestand im BKM-Sonderprogramm fachgerecht bearbeitet und im Anschluss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.