Zahlen und Fakten

Ort
Pforzheim, Deutschland
Jahr
2023
Förderlinie
Kategorie
Träger
Schadensbild
Gattung
Fördersumme
23.000,00 Euro

Der Schwerpunkt der Überlieferung des Stadtarchivs Pforzheim liegt in der Zeit nach 1900, denn Kriege, Brände und die Bombardierung der Stadt im Februar 1945 haben fast die gesamte mittelalterliche und frühneuzeitliche Überlieferung vernichtet. Umso wichtiger ist es für die Stadtgesellschaft, das verbliebene schriftliche Kulturerbe zu bewahren. Für das Stadtarchiv ist dabei der säurebedingte Papierzerfall der größte Gegner: Das meiste Archivgut entstand zwischen 1900 und den 1980er-Jahren, was es den oberen Prioritätsstufen für die Massenentsäuerung zuschlägt. 

Das Projekt ist demnach eine Mammutaufgabe, die das Stadtarchiv noch viele Jahre beschäftigen wird. Bereits 2022 wurde im BKM-Sonderprogramm mit der Entsäuerung begonnen; 2023 werden die Bestände "Rechtsamt", "Stadtwerke/Verkehrsbetriebe" sowie "Zweckverband Elektrizitäts- und Wasserwerk Eutingen" behandelt. Die Überlieferung der beiden letzteren reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und gibt Auskunft zur Entwicklung der kommunalen Trinkwasser- und Energieversorgung, aber auch zur Einrichtung des öffentlichen Personennahverkehrs. Damit eröffnen die Bestände die historische Dimension vieler Fragen, die aktuell wichtig sind: Wie kann die Energieversorgung sichergestellt werden? Woher soll das Trinkwasser für die Einwohner·innen kommen? Wie kann Mobilität für alle verbessert werden und welche Infrastruktur braucht es dafür? Damit Forscher·innen auch künftig in den Protokollen, Denkschriften, Plänen und Akten recherchieren können, werden diese nun entsäuert.