Zahlen und Fakten
Als das erste Buch der westlichen Welt gilt die Gutenberg-Bibel, die Johannes Gutenberg von 1452 bis 1454 in seiner Druckwerkstatt in Mainz produzierte. Sie ist das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch und wird in Fachkreisen aufgrund der Anzahl von 42 Zeilen pro Seite auch "B42" genannt. Die in den folgenden Jahren gedruckten Bücher gelten als die Wiege des Buchdrucks, weswegen sie vom lateinischen "incunabula" (Wiege) abgeleitet "Inkunabeln" genannt werden. Die bis 1501 entstandenen Wiegendrucke sind besonders wertvolle Kulturgüter.
Die Ursprünge der Pfarrbibliothek St. Michael in Zeitz geht auf das Jahr 1519 zurück. Das vielleicht berühmteste Stück in ihrem Bestand ist einer der drei bekannten Originaldrucke der 95 Thesen Martin Luthers, der zwei Jahre vor Gründung der Bibliothek in einer Leipziger Druckerei entstand. Nicht minder relevante Kulturgüter sind Wiegendrucke und bedeutende Handschriften. Einige Inkunabeln und Handschriften waren jedoch in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht benutzt werden konnten.
Um die originale Substanz dieser einzigartigen Schriftstücke zu erhalten, mussten mechanische, biologische und chemische Schäden beseitigt werden. Die Durchführung der Maßnahmen erfolgte in einem KEK-Modellprojekt. Der Erhalt der Wiegendrucke ist von großer Wichtigkeit, da sie unikale Kulturgüter darstellen.