Zahlen und Fakten

Wandzeitung

Aufrufe zum Studierendenstreik wurden vor 50 Jahren nicht über Twitter, sondern durch Wandzeitungen verbreitet. Diese galten während der 68er Bewegung als zentrales Medium von Diskussionsveranstaltungen mit aktuellem Bezug. Der collageähnliche Aufbau sowie die Verwendung von Filzstift, Tesafilm und Klebestiften erlaubten eine ad-hoc-Produktion sowie eine individuelle Gestaltung der Exemplare.

Im Rahmen der KEK-Modellprojektförderung unter dem Jahresmotto „Das besondere Format“ wurden 13  großformartige Wandzeitungen umfassend restauriert und schutzverpackt. Sie stammen aus dem Zeitraum 1976 bis 1979, fünf Exemplare sind in Stuttgart entstanden, vier in München. Aufgrund der bisherigen Lagerung im Stapel wiesen die vielfach gefalzten Zeitungen Brüche, Knicke und Fehlstellen auf, die durch eine einfühlsame Restaurierung behoben werden konnten.

Die Wandzeitungen sind Teil einer Sammlung von Broschüren, Plakaten, Zeitschriften und Flugblättern, die in der Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) an der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart aufbewahrt werden. Die BfZ sammelt seit 1972 im Auftrag der DFG Medien der 68er Bewegung und Medien der alternativen politischen Kultur. Zum 50-jährigen Jubiläum der 68er Bewegung stehen die unikalen Dokumente nun wieder einer interessierten Öffentlichkeit langfristig zur Verfügung.