Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Rothenburg ob der Tauber, Deutschland
Jahr
2023
Förderlinie
Kategorie
Träger
Gattung
Fördersumme
15.000,00 Euro

Die Eigen- und Fremdwahrnehmung Rothenburg ob der Taubers in seiner Selbstähnlichkeit zur mittelalterlich-frühneuzeitlichen Stadt war Grundlage für die zunehmende Symbolhaftigkeit und den Tourismus, der sie im 19. Jahrhundert aus ihrer wirtschaftlich prekären Lage holte. Rothenburg wurde zur exemplarischen Stadt des deutschen Mittelalters erklärt und als solche – nicht zuletzt im Kontext des Konzepts der Kulturnation – ein deutsches Symbol. Es konnte jedoch völlig unterschiedlich gelesen werden, von republikanisch-liberal über national-konservativ bis hin zu völkisch-chauvinistisch. Rothenburg galt als märchenhaft, romantisch und authentisch. Es erfüllte die ästhetische Kategorie des Pittoresken und wurde Hintergrund für Genremalerei und massenhaft produzierten Kitsch. 

Die Sicherung des Archivguts dieser Zeit, vor allem desjenigen mit Bezug zur kulturellen, gesellschaftlichen und touristischen Entwicklung, hat daher hohe Priorität. Der Bestand NA des Stadtarchivs umfasst Dokumente aus der Zeit der Zugehörigkeit zum Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern zwischen 1803 und 1918. Die Unterlagen sind in säurehaltige, oft zu knapp bemessene Kartons verpackt. Zur langfristigen Sicherung werden die Archivalien entsäuert und in säurefreie, passgenaue Kartons umverpackt.