Portrait Fritz Kühn

Fritz Kühn (1910–1967) war der bedeutendste Metallgestalter der DDR und in der Bundesrepublik ebenso geschätzt. Sein Schaffen konzentrierte sich auf Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum und die Innenraumgestaltung öffentlicher Gebäude. Zu Kühns zahlreichen Werken in beiden deutschen Staaten gehören in Berlin der Brunnen "Schwebender Ring" am Strausberger Platz, das A-Portal der Stadtbibliothek, die Strukturfassade des Centrum Warenhaus in Suhl, die Bronzetür in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, die Gitterskulptur im westdeutschen Expo-Pavillon in Brüssel und vieles mehr.

Das dreijährige Projekt im BKM-Sonderprogramm bezieht sich auf Kühns umfangreichen Papiernachlass mit Tausenden Entwurfszeichnungen, Aktenordnern mit Schriftwechseln, Projektunterlagen und Werkmanuskripten, Publikationen und einer fotografischen Dokumentation der ausgeführten Werke. Dieser Teilnachlass besticht durch seine Vollständigkeit, die Vielzahl an Berührungspunkten zu Fragen der Architektur- und Kunstgeschichte und zum Werk anderer prominenter Künstler. 

Durchgeführt werden fachgerechte Maßnahmen zur Trockenreinigung, Restaurierung und Umverpackung in säurefreie, alterungsbeständige Materialien, denn der Bestand ist seit Längerem schlecht gelagert und von Schimmel befallen. Um ihn bewahren, zugänglich machen und überhaupt erst erschließen zu können, ist die baldige Verlagerung und Behandlung dringend geboten. Nach Projektabschluss wird der aufgearbeitete Papiernachlass in den Bestand der Wissenschaftlichen Sammlungen des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner aufgenommen, des wichtigsten Spezialarchivs für die Architekturgeschichte der DDR.