Zahlen und Fakten
Die um 1560 gegründete Annaberger Kirchenbibliothek stellt mit etwa 3.500 teils unikalen Objekten eine herausragende Sammlung dar. Zu den Besonderheiten der Kirchenbibliothek gehört der nahezu ursprüngliche Erhaltungszustand der Bücher, wodurch sich Einbände, Einträge und Makulaturen aus mehreren Jahrhunderten erhalten haben. Auch der auf das ehemalige Annaberger Franziskanerkloster zurückgehende Grundstock der Bibliothek wurde nahezu geschlossen bewahrt, was für den später evangelischen mitteldeutschen Raum in diesem Umfang selten ist.
Im Mittelpunkt des KEK-Modellprojekts stehen Bände aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, die zu einem unbekannten Zeitpunkt aus der Bibliothek herausgelöst und gesondert aufbewahrt wurden. Darunter befindet sich mit einem Exemplar der "Schedelschen Weltchronik" eine wertvolle Inkunabel. Hervorzuheben sind zudem zwei Foliobände mit rund 600 größtenteils unikalen Kleinschriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bände wurden bisher nicht inventarisiert und sind der Forschung darum unbekannt. Um die elf Bände wieder in die Annaberger Kirchenbibliothek integrieren sowie die Benutzung und Erschließung ermöglichen zu können, waren aufwändige konservatorische Maßnahmen notwendig. Diese umfassten je nach Zustand des jeweiligen Bandes Reinigung, Papier-, Pergament- und Einbandrestaurierung sowie Neuheftung. Abschließend wurden die restaurierten Objekte in säurefreie Schutzboxen verpackt.