Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Magdeburg, Deutschland
Jahr
2019
Förderlinie
Kategorie
Träger
Schadensbild
Gattung
Fördersumme
54.000,00 Euro
Akten

Das Landesarchiv Sachsen-Anhalt verwahrt Archivalien aus über 1.000 Jahren und blickt selbst auf eine lange Geschichte zurück. 1823 wurde es als preußisches Provinzialarchiv gegründet und umfasst an seinem heutigen Standort in Magdeburg mehr als 500.000 Objekte. Darunter sind nicht nur Akten, sondern auch Urkunden, Karten und Pläne, Bücher, Fotografien, Filme und Tonträger. Neben Dokumenten der ehemaligen preußischen Provinz aus dem 19. Jahrhundert befinden sich in der Sammlung Archivalien aus der Nachkriegs- und DDR-Zeit.

Besonders interessant ist die unmittelbare Nachkriegsgeschichte des heutigen Bundeslands: 1944 wurden die Provinz Sachsen und der Freistaat Anhalt aufgelöst, neu aufgeteilt und schließlich 1945/1946 als Provinz, später dann als Land Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen. In den Folgejahren gab es wiederholt Auseinandersetzungen der Alliierten auf dem Gebiet. 1952 wurde das Land im Rahmen der DDR-Verwaltungsreform aufgelöst und in die zwei größeren Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Erst mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde es wieder zum Land Sachsen-Anhalt.

Im Landesarchiv finden sich zahlreiche Zeugnisse aus wechselhaften Zeiten, z. B. Unterlagen der Landesheilanstalt Uchtspringe, einer sogenannten "Zwischenanstalt" im System der NS-Euthanasie, aber auch Überlieferungen der Kreis- und Stadtbezirksleitung der SED. Für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der sowjetischen Besatzung sind diese Dokumente von besonderer Bedeutung. Der entsprechende Teilbestand des "Ministeriums des Innern" (1945–1952) konnte im BKM-Sonderprogramm entsäuert werden.