Ratsprotokolle restauriert und neuverpackt - Teil II

Im Jahr 2021 begann im Stadtarchiv Ingolstadt ein Großprojekt: Über 1.200 Ratsprotokollbände sollten gereinigt, nötigenfalls restauriert und fachgerecht verpackt werden, um sie bestmöglich zu erhalten und eine optimale Digitalisierung zu ermöglichen. Dank der Förderung im BKM-Sonderprogramm konnte das Projekt 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Im Zentrum der diesjährigen Maßnahmen standen 126 Ratsprotokolle aus der Zeit zwischen 1700 und 1899. Diese wurden Seite für Seite von Staub und Verunreinigungen befreit. Schimmelschäden wurden – soweit möglich – beseitigt sowie Fehlstellen an Einbänden und Seiten ergänzt. Lose Lagen und kaputte Bindungen wurden wieder in ihren Ursprungszustand versetzt. Zum Abschluss erhielt jeder Band eine maßgefertigte säurefreie Box, in der er vor Staub sowie Licht- und Klimaschwankungen geschützt ist.

Die Ingolstädter Ratsüberlieferung reicht bis ins Jahr 1523 zurück und ist nahezu durchgehend überliefert. Nicht viele Städte verfügen über eine so lückenlose protokollarische Dokumentation ihrer Vergangenheit. Eine besondere Bedeutung kommt dem Bestand auch wegen seines Inhalts zu: Er belegt die Beschlüsse des obersten Stadtgremiums und damit alle für die Lokalgeschichte der jeweiligen Zeit wesentlichen Entscheidungen. Die Protokolle bilden für die Stadt eine unersetzliche Quelle, da sie sowohl deren politische als auch deren Alltags-, Sozial-und Wirtschaftsgeschichte widerspiegeln.