Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Eichstätt, Deutschland
Jahr
2023–2025
Förderlinie
Kategorie
Materialität
Fördersumme
23.487,00 Euro

Die Stadt Berching, das "Kleinod des Mittelalters" mit seiner durchweg erhaltenen Stadtmauer und vier Stadttoren, liegt knapp im Regierungsbezirk Oberpfalz an der Grenze zu Oberbayern. Hier treffen fränkische, oberbayerische und oberpfälzische Geschichte und Kultur aufeinander. Kurzzeitig gehörte Berching zum Herrschaftsgebiet des Großherzogs Ferdinand III. von Toskana (1803–1805). Erasbach und Weidenwang, die beide auf dem Gebiet der Pfarrei Berching liegen, beanspruchen für sich, der Geburtsort des Komponisten Willibald Gluck (1714–1787) zu sein. Auch der bekannte Barockmaler Johann Michael Franz (1715–1793) wirkte in Berching. 

Drei Rechnungsbücher

Allgemein gilt, dass die Geschichte des 1806 untergegangenen Alten Reichs eine "Geschichte der Regionen" ist, sodass gerade die Erforschung regionaler Zentren einen fundierten Blick auf die deutsche Geschichte zulässt. Vor diesem Hintergrund kommt den Heilingsrechnungen, die sich im Bestand der Pfarrei Berching befinden, besondere Bedeutung zu. Diese Abrechnungen über das Vermögen einer Pfarrei können der Forschung zu Familien-, Bau-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte als Quelle dienen. 82 Bände der Heilingsbücher aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sind durch Schimmelbefall zum Teil sehr stark beschädigt. Da es sich bei dem Bestand sowohl um Rapulare als auch um Endausfertigungen handelt, wird das weniger beschädigte Exemplar restauriert und das schwerer beschädigte lediglich so behandelt, dass sich der Schimmel nicht weiter ausbreiten und der Band sachgerecht gelagert werden kann. Für die Forschung wichtige Informationen bleiben auf diese Weise erhalten. Im BKM-Sonderprogramm werden die Heilingsbücher unter einer Abzugshaube abgebürstet. Je nach Schadensklasse werden zusätzlich einige Blätter mit Japanpapier gesichert, Einbände ergänzt sowie Risse geschlossen.