Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Frankfurt (Oder), Deutschland
Jahr
2021
Förderlinie
Kategorie
Träger
Gattung
Materialität
Fördersumme
20.000,00 Euro

Im 19. und 20. Jahrhundert war die Stadt Frankfurt (Oder) Handelsmetropole, Universitäts- und Garnisonsstadt, Regierungshauptstadt und Bezirksstadt in der DDR. Als heutige deutsch-polnische Doppelstadt ist sie in Deutschland einzigartig. Nachdem die Innenstadt im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden war, wurde der östlich der Oder gelegene Stadtteil "Dammvorstadt" zur polnischen Stadt Słubice. In der Nachkriegszeit galt es Wohnraum zu schaffen, später wurden Konzepte der sozialistischen Stadtbauplanung umgesetzt. Seit den 1980er-Jahren ist eine Rückbesinnung auf die historische Stadtstruktur festzustellen. Mit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union und dem Wegfall der Grenzanlagen 2007 wachsen Frankfurt (Oder) und Słubice als europäische Doppelstadt zusammen. 

Vor diesem Hintergrund zählen die städtischen Baupolizeiakten zu den besonders stark genutzten Archivalien. Sie erlauben eine virtuelle Rekonstruktion der untergegangenen und wiederaufgebauten Stadt; zudem sind sie wichtige Quellen für Denkmalschutz und (kunst-)historische Forschung. Die Überlieferung der städtischen Bauverwaltung vor 1945 umfasst insgesamt 8.016 Akteneinheiten, die nicht nur vom Säurefraß brüchig geworden, sondern auch von Schimmel befallen, stark verschmutzt und teils sogar verblockt waren. In der KEK-Modellprojektförderung wurden bereits große Teile der Baupolizeiakten restauratorisch und konservatorisch behandelt. Im BKM-Sonderprogramm werden nun die verbliebenen rund 800 Archivalien gereinigt. Rund 50 leicht verblockte und 15 stark verblockte Akten werden ebenfalls behandelt.