Zahlen und Fakten
Die Akten des Lebensborn e. V. zählen seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe "Memory of the World". Die Arolsen Archives als internationales Zentrum, das sich der Erforschung und Erhaltung von Dokumenten über NS-Verfolgung, NS-Zwangsarbeit und den Holocaust widmet, verwahren neben diesen Akten rund 30 Millionen historische Dokumente aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit.
Der Bestand "Akten des Lebensborn e. V." umfasst rund 21.000 Blatt. Er entstand in der Lebensborn-Zentralverwaltung, der Hauptabteilung G und der Heimleitung Steinhöring. Die Akten beinhalten Unterlagen aus dem Tätigkeitsbereich von Dr. Gregor Ebner, der als Vorstandsmitglied und Leiter der Abteilung Gesundheitswesen sowie des Lebensbornheims Hochland in Steinhörig agierte. Thematisch behandeln ein Großteil der Unterlagen das weite Feld der Betreuung von Müttern und Kindern, sowohl außerhalb von Heimen als auch besonders in den Heimen des Lebensborn e. V. Die Akten wurden im Nürnberger Nachfolge-Kriegsverbrecherprozess Nr. 8 "Rasse- und Siedlungshauptamt der SS" (RuSHA) verwendet, wie entsprechende Aktenzeichen belegen.
Durch jahrzehntelange Nutzung ist eine starke Schädigung des Papiers eingetreten. Mittels Aufbringen von Klebestreifen verschiedener Art wurde in der Vergangenheit versucht, das Material zu stabilisieren. Durch Entsäuerung und Restaurierungsarbeiten, wie das Lösen von Verklebungen und das Schließen von Rissen, sollen Alterungsbeständigkeit sowie Lesbarkeit nachhaltig verbessert werden. Die Maßnahmen im BKM-Sonderprogramm schaffen die Voraussetzungen für eine langfristige Erhaltung der Akten.