

Öffentliche Sichtbarkeit von Projekten zum Originalerhalt stärkt das Bewusstsein für die Gefährdung schriftlichen Kulturguts. Ausstellungen, Publikationen, Vorträge oder Artikel in regionalen oder überregionalen Zeitungen sind einige der möglichen Maßnahmen.
Meist holzfreies Papier, das mit Paraffin oder Wachs getränkt wurde. Ölpapier, das auch als Wachspapier bezeichnet wird, ist wasser- und geruchsdicht.
Alternative Bezeichnung für die Hektografie. Dieser Begriff für das Umdruckverfahren war besonders in der DDR weit verbreitet.
Beschriebene Manuskriptseite oder -rolle, die durch Schaben oder Waschen gereinigt und danach wieder neu beschrieben wurde. Meist handelt es sich um Pergamentseiten. Reste der früheren Beschriftungen sind in manchen Fällen noch sichtbar oder können technisch sichtbar gemacht werden.
Die Blätter der Talipot-Palme wurden in Südostasien bis ins 19. Jahrhundert als Beschreibstoff verwendet. Die Lagerung von Palmblatthandschriften ist aufwendig, da die Blätter sehr empfindlich gegen mechanische Belastung und Luftfeuchtigkeit sind.
Oberbegriff unterschiedlichster Papiersorten, die sich als Werkstoff durch eine flächige Form auszeichnen. Im Kontext von Archiv- und Bibliotheksbeständen ist Hadern-, Holzschliff-, Pergamin- oder Japanpapier am häufigsten vertreten.
Hochspezialisiertes Restaurierungsverfahren zur Stabilisierung beschädigter Papiere. Die Originalseite wird dabei mit Hilfe zweier von außen angebrachten Kaschierpapiere bzw. Trägerpapiere gespalten und anschließend ein Kernblatt zur Festigung eingefügt. Nach Verklebung der gespaltenen Papierhälften mit dem stabilen Kernpapier werden die nicht mehr benötigten Trägerpapiere wieder abgelöst.
Aus den Stängeln der Papyrus-Staude hergestellter Beschreibstoff, der meist als Schriftrolle aufbewahrt wurde. Im Mittelmeerraum wurde Papyrus vom Altertum bis ins frühe Mittelalter verwendet, dann mehrheitlich vom Pergament abgelöst. Bei richtiger Lagerung sehr lange haltbar.
Ein Einband- oder Beschreibstoff aus enthaarten, geglätteten, häufig mit Kreideschlamm behandelten, ungegerbten Tierhäuten. Pergament ist haltbarer als Papier, benötigt aber anspruchsvollere Lagerungsbedingungen.
Transparentes Papier, das z. B. zur Anfertigung großformatiger (Bau-)Pläne verwendet wird. Säurefreies und alkalisch gepuffertes Pergaminpapier findet auch als Material für Schutzverpackungen Verwendung.
Die Personenstandsakte dokumentiert die familienrechtliche Stellung eines Menschen innerhalb der Rechtsordnung. Die Akte umfasst z. B. Daten über Geburt, Eheschließung, Begründung einer Lebenspartnerschaft und Tod sowie alle damit in Verbindung stehenden familien- und namensrechtlichen Tatsachen.
Die Gesetze der Länder und des Bundes verpflichten die Landesbibliotheken und die Deutsche Nationalbibliothek dazu, die in die in ihrem Zuständigkeitsbereich erschienenen Druckschriften zu sammeln und dauerhaft zu bewahren. Dementsprechend sind Pflichtexemplare bzw. Pflichtbestände bei der Bestandserhaltung zu priorisieren.
Wässriges Verfahren zur Behandlung von Tintenfraß. Dabei werden die freien Eisenionen ausgespült, damit sie nicht mehr mit dem Sauerstoff reagieren können. Die Bildung der schädigenden Schwefelsäure, die bei dieser Reaktion ansonsten entsteht, wird verhindert.
Meist großformatiger, künstlerisch gestalteter Papierbogen mit einer Botschaft, die an einem öffentlichen Ort angebracht wird. Über diese Medienform sollen möglichst viele Personen erreicht werden.
Eine personenorientierte Dokumentation der Polizei, auch Kriminalakte genannt. Sie dient hauptsächlich der Gefahrenabwehr, ist aber auch bei Strafverfahren oder der Eigensicherung von Personen relevant.
Meist rechteckige Kartonkarte für kurze schriftliche Mitteilungen, die offen lesbar per Post verschickt werden kann. Besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert waren Postkarten ein beliebtes Kommunikationsmedium. Ist die Karte auf der Rückseite mit einem Foto bedruckt, handelt es sich um eine Ansichtskarte.
Publikationen bzw. Veröffentlichungen bieten die Möglichkeit, aus verschiedenen Blickwinkeln über den Originalerhalt zu informieren und ein Bewusstsein für dessen Bedeutung zu schaffen. Fachpublikationen stärken darüber hinaus die Kompetenz und machen Good-Practice-Beispiele sichtbar und nachnutzbar.
Ratsprotokolle zählen zur Gattung der Amtsbücher. Die Protokollbücher wurden vor allem in der kommunalen Verwaltung z. B. zur Dokumentation von Beschlüssen der Ratssitzungen geführt.
Papier aus wiederverwertetem Altpapier, Pappe oder Karton. Alterungsbeständigkeit ist bei Recyclingpapier in der Regel nicht gegeben, daher ist die Verwendung z. B. für zukünftiges Archivgut nicht zu empfehlen.
Maßnahmen zur Wiederherstellung eines beschädigten Objekts. Diese können sich je nach Art und Ausmaß des festgestellten Schadens auf die Ergänzung von verlorengegangenem Material beschränken oder auch einen tiefen Eingriff in die Struktur eines Objekts bedeuten. Restaurierung zielt auf die Sicherstellung und Wiederherstellung der Gebrauchsfähigkeit einzelner Objekte, wobei der Charakter des Originals durch weitgehende Erhaltung der originalen Substanz bewahrt werden soll. Restaurierungen sollten nach geltenden Standards reversibel sein, um Restaurierungsschäden zu verhindern und nachkommenden Generationen die Anwendung neuer Restaurierungsmethoden zu ermöglichen.
Restaurierungsmaßnahmen an größeren Beständen oder komplexe Schadensbilder erfordern häufig die Erstellung eines Restaurierungskonzepts.
Schaden an einem Objekt, der auf eine vorangegangene Restaurierungsmaßnahme zurückzuführen ist. Laminierungen von Papierseiten schaden z. B. auf lange Sicht den Objekten und sind als Restaurierungsschaden nur sehr aufwendig zu beheben. Die aktuell gültige Restaurierungsethik erhebt daher, im Gegensatz zu früher, die Reversibilität von Maßnahmen zum Prinzip.
Mechanische Beschädigung eines Schriftstücks. Ein durch Einreißen entstandener Spalt z. B. an einer Papierkante ist als Schadensbild häufig vertreten.
Chemischer Abbauprozess des Papiers, dessen Ursache die materialinhärente Säure im Holzschliffpapier ist. Dieses Papier wurde vor allem ab 1850 in großen Mengen verwendet; der Großteil der Archiv- und Bibliotheksbestände ab dieser Zeit ist daraus hergestellt und deshalb von Säurefraß betroffen.
Beschädigung von Schriftgut, die meist auf eine säurehaltige Verpackung aus Holzschliffpapier zurückzuführen ist. In dieser Außeneinwirkung ist der Säureschaden vom Säurefraß zu unterscheiden: Bei letzterem liegt die Ursache für den chemischen Abbauprozess im Material selbst.
Die systematische Verzeichnung bestehender Schäden an einem Bestandssegment oder dem Gesamtbestand. Die Schadensanalyse wird meist in Vorbereitung restauratorischer oder konservatorischer Maßnahmen durchgeführt. Die Vorgehensweisen und Ergebnisse können in Ansatz und Tiefe sehr unterschiedlich sein und z. B. im Falle eines vertieften Ansatzes die Einteilung in Schadensklassen enthalten.
Vielfältige Schädlinge wie Mikroorganismen, Insekten oder Nagetiere können durch Fraß oder Ausscheidungen schriftliches Kulturgut zerstören. Das Integrated Pest Management (IPM) hilft, Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
Die Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingsbefall in Archiven, Bibliotheken und Museen sind vielfältig. Präventivmaßnahmen wie Magazinreinigungen oder Klimaregulierungen stellen erste Schritte dar. Ein umfassender Ansatz zur Vermeidung von Schädlingsbefall an Beständen von Kulturgut steht im Zentrum des Integrated Pest Managements (IPM).
Verfahren zur Analyse der Bestandteile von Schreibmitteln wie Tinte, Bleistift oder Farbe. Über Trennverfahren können Stoffgemische aufgelöst und z. B. Ursachen für schädigende Prozesse identifiziert werden.
Die Schriftrolle, auch Buchrolle, Volumen oder Rotulus bezeichnet, ist eine beschriftete Papyrus- oder Pergamentbahn in Rollenform. Vom Altertum bis ins Mittelalter wurden Schriftrollen benutzt, wobei sich über die Jahrhunderte hinweg zunehmend die Kodexform, also die Buchform, durchsetzte. Bei bestimmten Textgattungen findet die gerollte Form jedoch auch noch heute Anwendung, z. B. wird die Thora weiterhin auf Rollen geschrieben.
Maßnahmen zur Erweiterung oder Vertiefung der Fachkompetenz in schriftgutbewahrenden Einrichtungen, etwa im Bereich der fachgerechten Lagerung oder Notfallvorsorge.
Ein Papierumschlag, der lose um ein Buch herumgelegt wird. Druckwerken der Moderne sollte dieser Umschlag allerdings weniger Schutz vor Verschmutzung bieten, sondern mehr Anreiz zum Kauf geben. Die Umschläge sind daher oft aufwendig und ansprechend gestaltet. Gleichzeitig sind sie als Werbeträger nur rar überliefert, da sie in der Regel von Bibliotheken entfernt werden.
Behältnisse, die zur Aufbewahrung von Schriftgut dienen und allseitig geschlossen sind, so dass der Inhalt vor Staub sowie Licht geschützt ist und Klimaschwankungen abgemildert werden können. Die Kassetten müssen aus alterungsbeständigem, säure- und holzschlifffreiem Material gemäß DIN ISO 9706 bzw. DIN ISO 16245 Typ A gefertigt sein.
Ein meist aufgrund ungünstiger Klimabedingungen auftretender Befall mit Schimmelpilzen stellt Archive und Bibliotheken vor besondere Herausforderungen: Schimmelpilze zersetzen nicht nur Schriftträger, sondern stellen auch für Nutzerinnen und Mitarbeiter eine gesundheitliche Bedrohung dar. Befallenes Schriftgut kann unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen mittels der Trockenreinigung behandelt werden. Ein Wiederbefall wird durch konstante Klimaregulierung verhindert.
Die Sammlung Deutscher Drucke (SDD) umfasst die Gesamtheit der gedruckten Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart. Diese Sammlung wurde und wird kooperativ aufgeteilt und erfolgt über die Zuweisung historischer Zeitabschnitte an sechs Bibliotheken in Deutschland.
Aus den Kokons der Seidenraupe gewonnener tierischer Faserstoff. Seide wird sowohl als textiler Beschreibstoff verwendet als auch als Einbandmaterial.
Sammelbegriff für dünne Papiersorten, die meist transparent sind und ursprünglich aus Seide hergestellt wurden. Säurefreies Seidenpapier kann zum Verpacken und Abpolstern von Schriftgut verwendet werden und findet sich z. B. als Zwischenlagepapier in vielen Fotoalben.
Beglaubigung von Schriftstücken wie Urkunden oder Briefen. Oft mithilfe eines Stempels angebracht, der in Siegellack oder Wachs gedrückt wird. Siegel können direkt auf das Schriftstück gedrückt oder anhängend befestigt sein. Ihre Fragilität stellt erhöhte Anforderungen an die fachgerechte Lagerung.
Siegel erfordern je nach Material unterschiedliche Behandlungsmethoden. Wachs-, Lack- oder Metallsiegel haben gemeinsam, dass das Siegelrelief besonders empfindlich ist. Abgebrochene Teile oder Oxidation führen im schlimmsten Fall zum Informationsverlust. Brüche im Wachssiegel können z. B. durch das Anschmelzen des Wachses auf der Siegelrückseite geschlossen werden.
Siegel bestehen meist aus Wachs mit unterschiedlichen Zusätzen und sind gegenüber mechanischer Belastung empfindlich. Hinzu kommt die Gefahr der Versprödung alter Siegel. Eine Schutzverpackung verringert die Belastung der Siegel, die zudem durch restauratorische Maßnahmen stabilisiert werden können.
Meist zur Verzierung von Prachteinbänden verwendetes Edelmetall. Als Schreib- und besonders Zeichengerät waren Silberstifte in der Frühen Neuzeit verbreitet. Silber ist anfällig für Korrosion.
Als Sondersammelgebiete (SSG) wurden Sammelschwerpunkte an deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken bezeichnet, die das Ziel hatten, alle zu einem Fach oder Thema erschienenen Publikationen zu sammeln. Sie wurden seit 1949 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Ca. 2012 wurden die SSG von den Fachinformationsdiensten (FID) abgelöst, die primär auf die Literaturversorgung der Spitzenforschung abzielt.
Thematische Karte zum Zweck der Orientierung im urbanen Raum. Häufig ist die Darstellung gegenüber anderen Kartenwerken grafisch stark vereinfacht und mit allgemeinverständlichen Bezeichnungen versehen.
Album, in dem Freundschaftserinnerungen gesammelt wurden. In Archiven und Bibliotheken zeugen sie vorrangig von einer humanistisch geprägten Erinnerungskultur. In diesen Büchern finden sich nicht selten autografe Eintragungen bedeutender Wissenschaftler, Literaten oder Politiker.
Maßnahme zur Schädlingsbekämpfung in Archiven, Bibliotheken und Museen. Ziel dieser Methode ist es, eine sauerstoffarme Atmosphäre zu schaffen, in der die Schädlinge ersticken. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Schädlinge in sämtlichen Entwicklungsstadien wirksam abgetötet werden können und keine gefährlichen Rückstände oder Schädigungen an den Objekten verbleiben bzw. eintreten.
Ein Werk, in dem die Verfasserin oder der Verfasser autobiografische und chronologisch angeordnete Informationen zusammenträgt. Tagebücher sind bedeutende Zeitdokumente und Quellen mikrohistorischer Untersuchungen.
Unterschiedliche Textilienarten werden als Beschreibstoffe und als Einbandmaterialien für Verpackungen von Schriftgut oder weitere Hilfsmittel verwendet. Je nach Materialart sind Textilien unterschiedlich anfällig für mechanische Schäden und Fraßschäden durch Insekten.
Spezielles Druckpapier, das unter Einwirkung von Wärme Farbstoffe ausbildet und von Druckern bedruckt werden kann. Eine häufige Anwendung sind Kassenbons. Thermodrucke verblassen sehr schnell, je nach Qualität bereits nach einigen Wochen. Direkte Lichteinstrahlung beschleunigt den Vorgang. Für die dauerhafte Aufbewahrung kommen nur digitale Reproduktion infrage.
Einer von drei Teilen des Tanach, der Sammlung Heiliger Schriften des Judentums. Die Thora enthält den Text der fünf Bücher Mose auf Hebräisch. Im Gottesdienst wird der Text in Form einer Rolle, einem Rotulus, aus Pergament präsentiert. Dieser wird von speziell ausgebildeten Schreibern mit der Hand beschriftet.
Vom Schreibmittel Tinte ausgelöste Zersetzung des Papiers. Die Ursache liegt in den meisten Fällen in der Zusammensetzung der ab dem 3. Jh. v. Chr. und noch bis ins 19. Jh. benutzten Eisengallustinte. Enthaltene Eisenionen können oxidieren und dabei Schwefelsäure bilden, die das Papier massiv angreift, so dass im schlimmsten Fall beschriebene Stellen komplett herausbrechen.
Ähnlich wie Pergaminpapier wird das Material häufig für Baupläne und -zeichnungen verwendet. Es gibt unterschiedliche Transparentpapiere mit voneinander abweichenden Eigenschaften, die meisten altern jedoch schneller als andere Papiere und sind stärker vom Säurefraß betroffen. Dies führt bei den oft großformatigen Objekten schnell zu mechanischen Schäden.
Mechanische Reinigung verschmutzten Schriftguts unter der Anwendung geeigneter Reinigungsbürsten, Latexschwämme und Sauger. Diese mechanische Maßnahme wird manuell an speziell ausgestatteten Sicherheitswerkbänken, sog. Reinen Werkbänken, durchgeführt.
Von der Verfasserin oder vom Verfasser maschinell erzeugter Text, z. B. getippt auf einer mechanischen Schreibmaschine. Das Typoskript steht im Gegensatz zum Manuskript, bei dem es sich um eine handschriftliche Niederschrift handelt.
Mechanisches Anfasern geschädigter Papiere mit einem dünnen Faserbrei, etwa aus Japanpapier. Darüber kann das Material stabilisiert werden, ohne dass die Lesbarkeit des Originals beeinträchtigt wird.
Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit genutztes rechtsverbindliches Verzeichnis der Besitzrechte und Steuerpflichten.
Unter Beachtung bestimmter Formalitäten schriftlich niedergelegte und beglaubigte Erklärung über Vorgänge rechtserheblicher Natur wie Besitzverhältnisse oder Änderungen im Personenstand. Zur Beglaubigung von Urkunden wurden unterschiedliche Methoden verwendet, etwa Siegel, Unterschriften und Stempel.
Als Bestandteil der Gefriertrocknung ist die Vakuumtrocknung eine mögliche Erstreaktion bei akuten Wasserschäden. Feuchtes und nasses Schriftgut kann dadurch z.B. vor Schimmelpilzbefall und den daraus resultierenden zusätzlichen Schäden geschützt werden.
Unter Einwirkung von Sonnenlicht verblassen einige Pigmente der Druck- oder Schreibfarbe. Besonders angreifbar sind Produkte lichtsensibler Druckverfahren wie Ormig-Kopien oder Thermodrucke. Sie sollten möglichst dunkel gelagert werden, um den Vorgang zu verlangsamen. Zur Sicherung der Information ist eine zusätzliche Verfilmung sinnvoll.
Feuchtigkeit, Schimmelpilzbefall und Druck können dazu führen, dass sich Papierseiten blockhaft miteinander verbinden. Häufig ist es sehr schwierig, verblockte Seiten mechanisch wieder zu trennen. Schollen- und Fragmentbildung oder andere irreversible schwere Schäden sind die Folge.
Die Kopie des Inhalts eines Originals auf ein Ersatzmedium. Die Mikroverfilmung oder Schutzverfilmung kann ähnlich wie die Digitalisierung eine sinnvolle Ergänzung zur Konservierung darstellen, denn über das Angebot des Ersatzmediums, z. B. im Nutzungsbereich, werden Originale geschont.
Unter Feuchtigkeitseinwirkung löst sich der Leim von Papieren und verursacht Verklebungen der Seiten. In Extremfällen führt dies zur Verblockung von Büchern und Akten. Leichte Verklebungen können mechanisch gelöst werden.
Aufliegender Schmutz auf schriftlichem Kulturgut kann viele Ursachen haben. Neben Hausstaub ist eine Verschmutzung durch Baustaub, Luftverschmutzung, Transport, Nutzung etc. möglich. Um die Gefahr von Schimmelpilzbefall möglichst gering zu halten, ist z. B. die regelmäßige Reinigung der Magazinräume notwendig.
In ihrer Herkunft und chemischen Zusammensetzung können Wachse sehr unterschiedlich sein. Die stoffliche Eigenschaft, schon bei niedriger Temperatur zu schmilzen und schnell wieder zu erhärten, macht sie z. B. besonders geeignet für die Anwendung als Siegel an Urkunden.
Schriftträger, der im Kern aus Holz oder Metall besteht und ein- oder beidseitig mit Wachs beschichtet ist. In diese Wachsfläche wurde die Schrift mit einem Griffel bzw. Stilus eingekratzt. Wachstafeln waren von der Antike bis in das Mittelalter verbreitet, in wenigen Regionen wurden sie sogar bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet.
Massiver Feuchtigkeitseintrag kann schwere Schäden am Schriftgut verursachen. Die Bergung im Katastrophenfall erhöht zusätzlich die Gefahr von Rissen, Knicken und Verschmutzung. Werden innerhalb der ersten zwei Tage nach dem Wasserschaden keine Maßnahmen wie die Luft- oder Gefriertrocknung ergriffen, ist ein Schimmelpilzbefall oft unabwendbar. Ein Notfallplan und die Mitgliedschaft in einem Notfallverbund erleichtern die schnelle Behandlung geschädigten Materials.
Bildliche Darstellung, die vorwiegend in Strichen und Linien ausgeführt ist.
Periodisch erscheinende Druckschrift, die in Bezug auf Papier, Druck und Heftung bzw. Bindung eine höhere Qualität als z. B. Zeitungen aufweist. In wissenschaftlichen Bibliotheken stellen vor allem die wissenschaftlichen Fachzeitschriften eine bedeutende Bestandsgruppe dar. Sie sind das wichtigste Medium zur Veröffentlichung von neuen Methoden und Ergebnissen aus Forschung und Wissenschaft.
Periodisch erscheinendes Druckwerk. Häufig in großer Auflage auf günstigem und damit stark holzhaltigem Papier gedruckt. Aus diesem Grund in besonderem Maße von Säurefraß bedroht. Die großformatigen Ausgaben stellen besondere Anforderungen an eine fachgerechte Lagerung.
Kinderbuch mit beweglichen Bildelementen. Ziehbilderbücher stellen eine Sonderform im Bereich Kinder- und Jugendbuch dar und sind entsprechend selten überliefert. Die mechanischen Funktionen sind bei der Benutzung starker Beanspruchung ausgesetzt und bedürfen daher einer sorgsamen Handhabe.
Angelika Menne-Haritz: Schlüsselbegriffe der Archivterminologie. Lehrmaterialien für das Fach Archivwissenschaft, 3. Auflage, Marburg 2000 (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg Nr. 20)
Fachbegriffe des Archivwesens, in: Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv. Im Auftrage des Westfälischen Archivamtes hrsg. von Norbert Reimann, Redaktion: Wolfgang Bockhorst und Hans-Jürgen Höötmann, Münster 2014, S. 334–345.
Lexikon des gesamten Buchwesens online. Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller, Leiden 2017
Maria Kobold und Jana Moczarski: Bestandserhaltung: ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken. Herausgegeben von Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und Hessisches Landesarchiv, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, Darmstadt 2020.
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