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Verlangsamung chemischer und biologischer Schäden

Absätze

Faktoren im Alterungsprozess

Die Alterung der aufbewahrten Materialien läuft kontinuierlich und unumkehrbar ab. Viele Faktoren beeinflussen jedoch die Geschwindigkeit der Alterung. Zum einen kann dies in der Herstellung der Materialien (endogen: saure Harzleimung, Holzschliff mit Lignin), zum anderen aber auch in Gegebenheiten, die das Material von außen beeinflussen (exogen: Licht, Temperatur, Luftschadstoffe, Art der Verpackung), begründet liegen. Während man die bei der Herstellung eingebrachten Reagenzien, wie zum Beispiel der sauren Harzleimung, kaum positiv beeinflussen kann, so bleibt im Bereich der Umwelteinflüsse ein großer Spielraum, um die Alterung der Materialien zu verlangsamen.

Klimaschreiber
Klimaschreiber © Maria Kobold, Jana Moczarski

Unter chemischen und biologischen Schäden versteht man Problematiken wie: Säureschäden an Papier, Lederzerfall, Tinten- und Farbfraß, Rostschäden und Schäden, die durch Licht- und Lufteinwirkungen (Schadstoffbelastung) sowie durch Mikroorganismen (Schimmel) auftreten.

 

  • Die Alterung der Materialien läuft kontinuierlich ab und kann nicht gestoppt werden
  • Im Bereich der Umwelteinflüsse hat man viele Möglichkeiten zur Verlangsamung der Alterung (Stichwort: schwankungsarmes Klima)
  • In diesen Fragestellungen den Rat von Restaurator·innen einholen

Schadensbilder und -ursachen

Optimal

  • kühle, lichtgeschützte, klimatisch einwandfreie Lagerung
  • direkte Umhüllung aus säurefreien, alterungsbeständigen Materialien (nach DIN ISO 9706)
  • Entsäuerung und Anlage einer alkalischen Reserve

Vermeiden

  • starker Lichteinfall (besonders UV-Licht)
  • säurehaltige Umhüllungen
  • starke mechanische Beanspruchung
  • hoher Schadstoffeintrag

Vermeidungsgrund

  • Säureschäden
  • Vergilbungen
  • Verbräunungen
  • beschleunigte Alterung

Empfehlungen

  • Benutzung wenn möglich einschränken
  • Digitalisate und Mikrofilm herstellen und nur noch diese zur Benutzung freigeben
  • verfilmte Originale nicht vernichten!
  • Entsäuerung der Bestände erwägen

Optimal

  • Ersetzen durch alterungsbeständige Verpackungen nach DIN ISO 16245-A
  • alternativ: Schutzumschlag aus säurefreiem Material direkt am Original
  • bei Originalerhalt der Verpackung: Entsäuerung und Anlage einer alkalischen Reserve

Vermeiden

  • direkter Kontakt der säurehaltigen Verpackung zum Original

Vermeidungsgrund

  • Säureschäden
  • Vergilbungen
  • Verbräunungen
  • beschleunigte Alterung

Empfehlungen

  • auf Stabilität der Verpackungen achten
  • Vollmaterial bevorzugen oder Wellkarton (je nach Art der Objekte)
  • Entsäuerung der Verpackungen erwägen

Optimal

  • Separieren dieser Objekte
  • Schutzumschläge (keine Papiere mit alkalischer Reserve verwenden, da Leder ein saures Milieu bevorzugt)
  • evtl. Neubindung in Konservierungseinband

Vermeiden

  • fetthaltige Lederpflege
  • starker Lichteinfall
  • Schutzumschläge oder Schutzbehältnisse mit alkalischer Reserve direkt am Leder (Kompromiss: innen P.A.T.-zertifiziert, außen: alterungsbeständig)
  • hoher Schadstoffeintrag

Vermeidungsgrund

  • beschleunigte Alterung
  • stärkere Zersetzung des Leders
  • Roter Zerfall wird beschleunigt

Empfehlungen

  • Rat von Restauratoren einholen, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen
  • keine herkömmlichen Lederpflegeprodukte verwenden

Optimal

  • Luft, welche ins Magazin dringt, filtern 
  • zum Lüften schadstoffarme und ozonunbelastete Tageszeiten nutzen

Vermeiden

  • ungefilterte Luft
  • ungehinderter Lufteintrag (ständig offene, gekippte Fenster)

Vermeidungsgrund

  • beschleunigte Alterung

Empfehlungen

  • Umweltbedingungen (benachbarte Industrieanlagen, starker Verkehr) prüfen
  • besondere standortspezifische Gefährdungen beachten

Optimal

  • Roststellen komplett entfernen (wenn im unbeschrifteten Bereich)
  • wenn Schrift betroffen ist, restauratorische Behandlung erwägen
  • Schutztrennblätter mit alkalischer Reserve einlegen

Vermeiden

  • erhöhte Feuchtigkeit (beschleunigt den Rost)
  • rostbefallene Papiere nicht trennen, denn der Rost greift auch auf unbeschädigte Papiere über

Vermeidungsgrund

  • vollständige Zerstörung des Papiers
  • Herausbrechen der Roststellen und Verlust der Informationen

Empfehlungen

  • bei Rostschäden im beschrifteten Bereich den Rat von Restaurator·innen einholen
  • Digitalisierung und Mikroverfilmung erwägen

Optimal

  • betroffene Blätter separieren und in alterungsbeständige Umschläge einlegen
  • bei gebundenen Exemplaren: alterungsbeständige Trennblätter zwischen die Seiten legen (auf Belastung der Bindung achten)
  • restauratorische Behandlung erwägen (sehr aufwändig)

Vermeiden

  • starker Lichteinfall
  • schwankendes Klima
  • ungetrennte Lagerung von beschädigten und unbeschädigten Blättern
  • erhöhte Feuchtigkeit
  • hoher Schadstoffeintrag

Vermeidungsgrund

  • beschleunigte Schädigung
  • Ausbrechen der betroffenen Bereiche
  • bei ungetrennter Lagerung kann Tinten- oder Farbfraß auch auf andere Papiere übergreifen
  • beschleunigte Alterung
  • vollständige Zerstörung der Information

Empfehlungen

  • unbedingt den Rat von Restaurator·innen einholen, da die Tintenfraßbehandlung sehr teuer und aufwändig ist
  • Digitalisierung und Mikroverfilmung erwägen
  • alterungsbeständige Verpackung
  • schwankungsarmes Klima herstellen
  • zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden

Optimal

  • kein Tageslicht im Magazin
  • UV-Licht minimieren

Vermeiden

  • Dauerlicht im Magazin
  • kein UV-Schutz an der Beleuchtung
  • ungehindertes Tageslicht

Vermeidungsgrund

  • Vergilbungen
  • Verbräunungen
  • beschleunigte Alterung

Empfehlungen

  • Leuchtmittel mit UV-Schutz
  • Fenster abdunkeln
  • Licht begrenzen

Optimal

  • Arbeitsschutz beachten!
  • Materialien separieren
  • Schimmelbehandlung erwägen
  • gründliche Reinigung, um die Allergene zu entfernen
  • geregeltes Hauswesen: regelmäßige Reinigung, stabiles Klima, Luftfeuchtigkeit nicht über 60 % steigen
  • lassen

Vermeiden

  • schimmelbefallenes Material bei übrigem Bestand belassen
  • schwankendes Klima (zu hohe Feuchtigkeit, zu hohe Temperatur)
  • ungeschütztes (ohne Handschuhe, Maske FFP1) Hantieren mit schimmelbefallenem
  • Material

Vermeidungsgrund

  • weitere Ausbreitung des Schimmelbefalls
  • beschleunigte Alterung
  • vollständige Zerstörung der Materialien
  • Gesundheitsschädigung (Mykosen)

Empfehlungen

  • unbedingt auf den eigenen Arbeitsschutz achten (TRBA 240 und BiostoffV)
  • Atemmaske mindestens FFP2, besser FFP3 benutzen
  • Rat von Restaurator·innen einholen

Quelle

  • Kobold, Maria; Moczarski, Jana; Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt; Hessisches Landesarchiv (Hrsg.) (2020): Bestandserhaltung: ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Darmstadt, ISBN 978-3-88443-058-3. DOI: 10.25534/tuprints-00011407

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