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Begleiterscheingungen der Massenentsäuerung

Absätze

Nichtwässriges Verfahren

Auf dem Markt gibt es im Moment zwei Verfahrensarten: die nichtwässrige und die wässrige Massenentsäuerung. Die trockene Entsäuerung wird derzeit nicht mehr angeboten. Für gebundene Objekte, aber auch ungebundenes Sammlungsgut bietet sich der nichtwässrige Prozess an. Es sind im Gegensatz zum wässrigen Prozess kaum Nebenwirkungen wie Farbveränderungen oder Auslaufen und Aufquellen von Tinten zu erwarten. Farbinstabile Einbände, Leder- und Pergamenteinbände können jedoch nur mit gewissen Einschränkungen behandelt werden. Sinnvoll ist die Massenentsäuerung nur für Bände, in denen das Papier noch stabil genug ist, aufgrund der Herstellungszeit (ca. 1850-1990) aber von einer Säureschädigung auszugehen ist.

Papierzerfall
Durch Säure brüchig gewordenes Papier © Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Lars Spreer

Wässriges Verfahren

Für Einzelblätter und ungebundenes oder ausbindbares Archiv- und Bibliotheksgut kann neben der nichtwässrigen Methode die wässrige angewendet werden. Die wässrige Behandlung birgt vor allem den Vorteil der leichten Faserquellung sowie der Leimung mit Methylcellulose und damit eine messbare Flexibilisierung und Festigung des Papiers. Diese ist jedoch nicht vergleichbar mit der individuellen wässrigen mehrbändigen Einzelbehandlung. Nachteilig sind stärkere Veränderungen im Papier, z. B. leichte Gelbfärbung, starke Welligkeit, Foliierung jedes Aktenblattes mit einem sichtbaren Stempel, und das im Gegensatz zur nichtwässrigen Methode stärkere Auslaufen. Dies tritt insbesondere bei roten, grünen und blauen modernen Tinten und manchen Stempelfarben auf, auch wenn dem Bad ein Fixiermittel beigegeben ist, welches viele Tinten festigt. Ein wichtiger Faktor ist die Einbringung einer ausreichend hohen alkalischen Reserve.

Vortrocknung

Die nichtwässrige Behandlung beinhaltet meistens eine Vortrocknung im Vakuum, dann werden die Materialien mit einem gelösten Wirkreagenz, z. B. Lösemittel mit Magnesiumoxid, geflutet. Nach der Behandlung erfolgt eine Rekonditionierung, um die entzogene Feuchtigkeit wieder in die Bücher einzubringen. Durch diese extreme Vortrocknung und Rekonditionierung kommt es zu "Stress" im Cellulosegeflecht. Neuere Methoden der nichtwässrigen Entsäuerung verzichten fast gänzlich auf die schädigende Vortrockung.

Trockenes Verfahren

Die trockene Entsäuerung, bei der die Carbonate (Magnesium und Calcium) trocken zwischen die vorkonditionierten Bände geblasen wurden, ließ weniger Nebenwirkungen erwarten. Die Eindringtiefe der Carbonate war aber nicht in jedem Fall zufriedenstellend und die vollständige Neutralisierung sowie Einbringung einer ausreichenden alkalischen Reserve fraglich. Nach den Veröffentlichungen der Ergebnisse der KUR-Studie verlor die trockene Entsäuerung an Relevanz.

 

  • Nebenwirkungen wie Verwellen, Farbveränderungen, Auslaufen und Aufquellen der Tinten sind zu erwarten
  • Farbinstabile Einbände, Ganzledereinbände und Ganzpergamenteinbände sind nur unter Vorbehalt zu behandeln
  • Die Stabilität des zu behandelnden Papiers ist zu berücksichtigen

Übersicht über die Verfahren

Zu allen Verfahren gibt es verschiedenste Anbieter mit unterschiedlichen Wirkreagenzien und Nachhaltigkeiten. Man sollte sich am besten von eine·r Restaurator·in beraten lassen, ob und welches Verfahren für den eigenen Bestand am besten geeignet ist. Möglich sind auch Probeentsäuerungen, bei denen die zu erwartenden Nebenwirkungen getestet werden können.

Verfahrensmerkmale

  • starke Dehydrierung der Objekte im Vakuum oder nur geringe Vortrocknung
  • Einbringung eines Lösemittels mit alkalischen Agenzien
  • Durchdringung der Papiere mit der Entsäuerungslösung
  • nach Behandlung: Rekonditionierung der Objekte

Vorteile 

  • Entsäuerung großer Bestände möglich
  • Agenzien werden durch die Lösemittel gut in die Objekte eingebracht
  • gebundene sowie ungebundene Objekte behandelbar

Nachteile

  • zahlreiche Nebenwirkungen, wie Auslaufen der Druckfarben und Beschriftungen, möglich
  • Verfärbungen
  • mechanische Verformungen der Einbände
  • Leder und Pergamentbände unter Vorbehalt behandelbar (zu starke Belastung durch die Vortrocknung)
  • unter Umständen zu hoher pH-Wert

Verfahrensmerkmale

  • Einzelblattbehandlung
  • Bad der Einzelblätter in einer kombinierten Lösung aus Fixierung, Entsäuerung und Nachleimung in einem Arbeitsgang

Vorteile

  • Entsäuerung mittlerer Mengen möglich
  • geringe Festigung und Flexibilisierung der Blätter zu erwarten
  • ungebundene Objekte behandelbar

Nachteile

  • keine gebundenen Objekte behandelbar
  • viele Vorarbeiten
  • Auslaufen von Schriften und Farben möglich
  • Vergilben der Papiere
  • unter Umständen zu hoher pH-Wert

Nicht mehr am Markt erhältlich! 

Verfahrensmerkmale

  • zweimalige relativ schonende Vakuumierung der Bände
  • Einblasen der feinstaublichen Agenzien
  • Rekonditionierung, damit die Wirkstoffe so tief wie möglich eindringen

Vorteile

  • Entsäuerung mittlerer Mengen möglich
  • gebundene sowie ungebundene Objekte behandelbar
  • kaum chemische Nebenwirkungen

Nachteile

  • die Wirkstoffe dringen nicht tief genug ein (ein Drittel von jeder Seite)
  • Verfärbungen am Schnitt durch Einblasen starker Alkalien
  • weißliche Ablagerungen der Agenzien können zurückbleiben

Quelle

  • Kobold, Maria; Moczarski, Jana; Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt; Hessisches Landesarchiv (Hrsg.) (2020): Bestandserhaltung: ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Darmstadt, ISBN 978-3-88443-058-3. DOI: 10.25534/tuprints-00011407

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