Nach der Eröffnungssitzung mit Diskussion, in der es aus gegebenem Anlass – Gütersloh feiert im Jahr 2025 200 Jahre Stadtrechte – um Jubiläen und deren Bedeutung für die regionale und lokale Erinnerungskultur gehen soll, werden zwei Themenkomplexe im Mittelpunkt stehen. In der ersten Arbeitssitzung „Archive und Cyberangriffe – Lücken vermeiden durch Vorsorge?“ wird in den Blick genommen, wie ein „Business Continuity Management“ für Kommunalarchive aussehen sollte. Business Continuity Management oder kurz BCM nennen IT-Experten „Strategien, Pläne und Handlungen, um Tätigkeiten oder Prozesse, deren Unterbrechung der Organisation ernsthafte Schäden oder vernichtende Verluste zufügen würden (etwa Betriebsstörungen), zu schützen bzw. alternative Abläufe zu ermöglichen“ (Zitat Wikipedia-Artikel: Betriebliches Kontinuitätsmanagement). Cyberangriffe legen Unternehmen und Verwaltungen immer wieder lahm, und da stellt sich unweigerlich die Frage, wie Archive ihre Arbeitsfähigkeit für den Fall sicherstellen können, wenn etwa für längere Zeit nicht auf die Archivdatenbank zugegriffen werden kann. Am zweiten Tag wird es dann um die zentralen Arbeitsfelder Überlieferungsbildung und Erschließung gehen („Lücken schließen!“): Braucht es gemeinsame Strategien und Methoden oder sollte jedes Archiv seine eigenen haben? Der Gegensatz besteht wohl nur scheinbar: Bei der Überlieferungsbildung nicht über den eigenen Tellerrand zu schauen, ist mit guten Gründen ‚passé‘! Überlieferungsbildung soll und muss sinnvollerweise im Verbund und im Dialog stattfinden, mit benachbarten Archiven und spartenübergreifend. Gemeinsame Bewertungsmaßstäbe zu entwickeln und zu nutzen und etablierte Erschließungsstandards anzuwenden, erleichtert den Arbeitsalltag und wirkt qualitätssichernd. Andererseits darf man lokale Besonderheiten nicht ganz außer Acht lassen, gerade wenn es um die nichtamtliche Überlieferungsbildung geht.

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51.90655998823, 8.3712466556608