70 Jahre Haager Konvention: Kulturgut zwischen Zielscheibe und Schutz
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
Deutschland
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
Deutschland
Matthias Wehry, Präsident von Blue Shield Deutschland, spricht über die Geschichte der Kulturgutzerstörung und die Haager Konvention für den Schutz von Kulturgut.
Die Haager Konvention folgt der Überzeugung, dass „jede Schädigung von Kulturgut“, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem Volk oder Nation, „eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit“ bedeutet. Sie fordert, dass „die Erhaltung des kulturellen Erbes für alle Völker der Welt […] unter internationalen Schutz zu stellen ist“. Immer wieder aber wir Kulturgut in bewaffneten Konflikten gezielt zerstört. Dabei werden neben Denkmälern, historischen Gebäuden und Museen auch Bibliotheken zum Ziel. Prominente Beispiele dafür waren in den 1990er Jahren während des Bosnienkrieges die Bibliothek von Sarajewo, vor 20 Jahren die Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan und vor etwas mehr als zehn Jahren die Bibliotheken von Timbuktu in Mali. Jüngst wurde Kulturgut in der Ukraine gezielt durch russische Angriffe zerstört, darunter ebenfalls zahlreiche Bibliotheken. Angesichts der Bedrohung von Kulturgut durch Kriege, Klimawandel und Katastrophen ist es dringend notwendig, die Diskussion um die Umsetzung der Haager Konvention im 70. Jubiläumsjahr gemeinsam mit den am Kulturgutschutz beteiligten Sammlungseinrichtungen, zivilen Behörden und Verbänden sowie militärischen Stellen neu zu führen.
Mehr Informationen gibt's hier.