Wer zog im 19. Jahrhundert nach Braunschweig?

Die Braunschweiger Domizilakten aus den Jahren 1826 bis 1898 dokumentieren Gesuche auswärtiger Personen, die sich in der Stadt niederlassen wollten. Neben Angaben zu Namen, Alter und Geburtsort enthalten sie auch Lebensläufe mit weiteren biografisch relevanten Daten, z. B. zu Beruf und Arbeitgeber, Familienmitgliedern sowie bisherigen Wohnorten. Als Vorläufer von Einwohnermeldebüchern und Gewerbekarteien sind Domizilakten eine aussagekräftige und deshalb vielgenutzte Quelle in der Personen-, Gewerbe- und Migrationsforschung. An ihnen lassen sich historische Lebensläufe rekonstruieren, soziale, wirtschaftliche und demografische Entwicklungen ablesen und die Migration ganzer Bevölkerungsgruppen im 19. Jahrhundert nachvollziehen. Da die knapp 15.000 Domizilakten verschmutzt und teils brüchig waren, wurden sie im BKM-Sonderprogramm gereinigt und restauriert. Außerdem wurden sie massenentsäuert, um den Säurefraß im Papier zu verlangsamen und damit einen Substanz- und Informationsverlust zu vermeiden. Abschließend wurden die Akten schutzverpackt und wieder in die Benutzung gegeben.