
Zahlen und Fakten
Das Projekt nimmt über 1.500 kolorierte Katasterkarten aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zu insgesamt 69 saarländischen Orten in den Blick, die überwiegend zum ehemaligen Fürstentum Nassau-Saarbrücken gehörten. Dieser Bestand gehört seit Jahren zu den nutzungsstärksten Karten- und Planbeständen des Saarländischen Landesarchivs. In ihm liegen sowohl für die (vergleichende) landesgeschichtliche Forschung als auch die lokale Ortsgeschichtsschreibung die zumeist frühesten detailgetreuen Ortsaufnahmen aus dem Gebiet des heutigen Saarlandes vor. Die Katasterkarten stellen zudem die erste systematische Landesaufnahme an der Saar dar. Durch die Förderung im BKM-Sonderprogramm wird damit ein sehr früher Fonds von Katasterkarten aus der deutsch-französischen Grenzregion dauerhaft im Original gesichert.
Der Erhaltungszustand der großformatigen Karten ist jedoch sehr heterogen. Anhand einer ersten Sichtung des Bestandes ist davon auszugehen, dass etwa 15 % des Bestands (ca. 230 Karten) erhebliche Schäden aufweisen und einer Restaurierung bedürfen. Zu den häufigsten Schadensbildern, die ausnahmslos auf die Zeit vor der Übernahme ins Landesarchiv zurückgehen, zählen Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden, Risse und Hinterklebungen. Im Rahmen des Projekts wird der gesamte Bestand trockengereinigt und gemäß den archivischen Standards fachgerecht verpackt werden. Parallel dazu wird eine einfache Schadenserhebung durchgeführt, um die Karten, die im Erhaltungszustand gefährdet sind, zu erfassen und anschließend in der zweiten Projekthälfte restaurieren zu können. Eine besondere Herausforderung stellt hierbei eine über sechs Quadratmeter große Übersichtskarte von Mainzweiler (bei Ottweiler) dar, die aus 18 einzelnen Tractuskarten zusammengesetzt wurde.