Unvergessene Schicksale

Wo heute die Gemeinde Gäufelden liegt, befand sich während des Nationalsozialismus das Außenlager Hailfingen-Tailfingen des KZ Natzweiler-Struthof. Zwar existierte es nur knapp drei Monate um die Jahreswende 1944/45. Die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen kosteten dennoch fast einem Drittel der 600 jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in diesem Zeitraum das Leben.

Im Gemeindearchiv Gäufelden lagern unikale Dokumente der zuvor eigenständigen Städte Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen. Sie beinhalten Gemeinderatsprotokolle, anhand derer das Verwaltungshandeln während des Nationalsozialismus rekonstruiert werden kann. Außerdem befindet sich dort die Gräberliste des KZ Hailfingen-Tailfingen. Auf dem Gebiet des Außenlagers wurden zahlreiche Gefangene ermordet, in Massengräbern verscharrt und erst nach Kriegsende auf dem Friedhof Tailflingen bestattet.

Im BKM-Sonderprogramm konnten diese historischen Bestände der Jahre 1933 bis 1948 konservatorisch bearbeitet und langfristig gesichert werden. Neben der Massenentsäuerung war die Trockenreinigung und Neuverpackung der Dokumente Teil des Projekts.