Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Darmstadt, Deutschland
Jahr
2019
Förderlinie
Kategorie
Träger
Schadensbild
Gattung
Fördersumme
26.000,00 Euro

Die Prozessakten des Irak-Giftgasverfahrens, das 1992 international Aufsehen erregt hatte, gehören zum Bestand der Staatsanwaltschaft Darmstadt im Hessischen Landesarchiv. In den 1980er-Jahren erschütterte der Erste Golfkrieg (1980–1988) zwischen Irak und Iran die ganze Welt. Besonders der Giftgas-Angriff der irakischen Luftwaffe auf die überwiegend kurdische Stadt Halabdscha (heute Autonome Region Kurdistan) schockierte die Weltöffentlichkeit. Wie sich herausstellte, war das Giftgas in Anlagen produziert worden, die teilweise illegal und unter Mithilfe deutscher Firmen gebaut worden waren. Der internationale Skandal zog umfassende Gerichtsprozesse nach sich.

Auch rund 260 Verfahrensunterlagen zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen zählen zum Archivmaterial, das mithilfe der KEK entsäuert werden konnte. Für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Gesellschaft und Justiz sind besonders die Ermittlungsakten zu den Synagogenbrandstiftungen 1938 bedeutsam. Auch Unterlagen zu Großverfahren wegen Verbrechen von Polizei- und Wehrmachtseinheiten während des Zweiten Weltkrieges in Polen, der Ukraine, Russland und Weißrussland gehören zum Bestand.

Weiterhin befinden sich im Hessischen Landesarchiv unikale General- und Sammelakten, eine geschlossene Serie von Amtsbüchern (Strafverfahrensregister, Namensregister und Verhandlungskalender) sowie Ermittlungs- und Strafprozessakten.