Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Wiesbaden, Deutschland
Jahr
2024
Förderlinie
Träger
Schadensbild
Fördersumme
15.000,00 Euro
Eigenmittel
6.277,97 Euro
Landesmittel
12.000,00 Euro
Gesamtmittel
33.277,97 Euro
Bände (Bibliothek)
668

Die Pflicht-Periodika der Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain (HLB RheinMain) zeugen von der weit gefächerten und überregional ausstrahlenden Verlagslandschaft Wiesbadens und seines Umlands vor allem vor 1914 und nach dem Zweiten Weltkrieg.  Schon im späten 19. Jahrhundert florierte der medizinische Verlag Bergmann, der 1922 nach München übergesiedelt wurde und einer der Vorläufer von Springer Nature ist. Seine Flaggschiffe wie das "Archiv für Augenheilkunde" zeugen von der Anziehungskraft der "Weltkurstadt" Wiesbaden für Fachärzt·innen. Die Tradition der medizinischen Fachinformation setzte ab 1966 "Medical Tribune" fort, die deutschlandweit gelesene großformatige Wochenzeitung von Ärzt·innen für Ärzt·innen. 

Auch zentrale Einrichtungen der jungen Bundesrepublik siedelten sich in der Region an, so das Bundeskriminalamt (BKA), das hier mit seiner seit 1953 laufenden "Polizeilichen Kriminalstatistik" für ganz Deutschland und verwandten Periodika vertreten ist. Kultur- und wirtschaftshistorisch wertvoll sind überdies die Publikationen des Bauverlags mit Titeln wie dem "Airport Forum" (ab 1971) oder auch des Betriebswirtschaftlichen Verlags Gabler, mit Fachperiodika und ab 1954 auch Ratgeberzeitschriften wie "Gabriele: Fachmagazin für Sekretärin und Chefsekretärin".

Auch eher randständige Gruppen der Nachkriegsgesellschaft sind vertreten: So die Zeugen Jehovas mit ihrem deutschen Hauptsitz in Selters am Taunus (Zeitschriften "Wachtturm" seit 1950, "Erwachet!" seit 1953) oder der in seiner Zeit sehr populäre Weltraum-Esoteriker Karl Veit ("Ufo-Nachrichten" seit 1958). Ab etwa 1970 wurde Wiesbaden zudem ein Zentrum der Vertriebenenpresse ("Unser Oberschlesien", "Hindenburger Heimatbrief", u. a.).

Die für das Projekt ausgewählten Periodika stammen sämtlich aus von Säurefraß bzw. mangelnder Papierqualität besonders betroffenen Epochen. Für den Erhalt des Originals war die im BKM-Sonderprogramm geförderte Massenentsäuerung daher dringend notwendig.