Teilbestand des Stadtarchivs Braunschweig entsäuert

Der Aktenbestand D II 2 enthält die Protokolle der öffentlichen und vertraulichen Sitzungen der Braunschweiger Stadtverordnetenversammlung sowie der gemeinschaftlichen Sitzungen des Gremiums mit dem Stadtmagistrat für den Zeitraum 1887 bis 1929. 

Die Stadtverordnetenversammlung, d. h. die Volksvertretung auf kommunaler Ebene, wirkte bei der Leitung und Verwaltung der städtischen Angelegenheiten entscheidend mit. In den Protokollen der Versammlung spiegeln sich die unterschiedlichen Aufgaben der Kommunalverwaltung, darunter Stadterweiterung, Bau- und Schulwesen, Gewerbe- und Wirtschaftsangelegenheiten, Militär, Kirchen- und Wohlfahrtswesen sowie Finanzen, Steuer- und Verkehrsangelegenheiten. Die Archivalien bilden damit eine zentrale Quellenbasis für alle Fragestellungen zur Geschichte Braunschweigs von der Zeit des Kaiserreichs bis zur Weimarer Republik. 

Der Aktenbestand entstand in einer Zeit, in der qualitativ minderwertige Papiere und Leime verwendet wurden. Daraus resultieren endogene Alterungsprozesse, die durch exogene Einflüsse verstärkt wurden. Diese machten eine ganzheitliche Bearbeitung des Bestands erforderlich. Im BKM-Sonderprogramm erfolgte eine Trockenreinigung, Entsäuerung, Rissschließung und einer konservatorisch gerechten Verpackung der Archivalien. Ziel ist es, die Überlieferungen der Braunschweiger Dokumente für kommende Generationen zu erhalten.