Zahlen und Fakten
Der historische Bauaktenbestand der Stadt Strausberg befindet sich seit 2012 im Kreisarchiv Märkisch-Oderland, wo er in klimatisch geeigneten Magazinen nach DIN ISO 11799 in Archivmappen und -kartons nach DIN ISO 16245 aufbewahrt wird. Zuvor waren die Archivalien über Jahrzehnte im Keller des Verwaltungsgebäudes des ehemaligen Kreises Strausberg unsachgemäß gelagert worden, weshalb sie starke Verschmutzungen mit Schimmelbildung aufwiesen. Dem galt es Abhilfe zu schaffen, da die Dokumente ein einzigartiges Zeugnis der Entwicklungsgeschichte Strausbergs, der heute größten Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland, ab Mitte des 19. Jahrhunderts darstellen.
Neben der Baugeschichte liefert der Bestand Erkenntnisse zur Einwohnerentwicklung und Erweiterung des Stadtgebiets durch den 1867 eröffneten Bahnhof der Ostbahnlinie, der knapp 6 Kilometer vom Stadtgebiet entfernt lag. In der Vergangenheit waren die Archivalien zudem Forschungsgegenstand zu jüdischem Leben in Strausberg. Sie enthalten Namen von knapp 2.000 Strausberger Bürger·innen und Siedler·innen, die durch ein Personenregister erschlossen sind. Weiterhin wird der Bestand als Grundlage für Ausstellungen des Stadtmuseums und als Quelle für Schulprojekte genutzt. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustands ist die Einsichtnahme nur eingeschränkt möglich. Ziel des KEK-Modellprojekts ist die uneingeschränkte Nutzbarmachung der Archivalien, weshalb diese nun fachgerecht gereinigt werden.