Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Marburg, Deutschland
Jahr
2021
Förderlinie
Kategorie
Träger
Schadensbild
Gattung
Fördersumme
64.000,00 Euro

Um das Grauen der NS-Diktatur zu verstehen, ist eine Erforschung der Akten aus dieser Zeit von großer Bedeutung. Das gilt auch für Hessen: Im September 1944 wurde die Darmstädter Innenstadt bombardiert, wobei zwei Drittel aller Unterlagen zerstört wurden. Die Akten der Kreisämter hingegen blieben fast in ihrer Gänze erhalten, weswegen sie heute einen wichtigen historischen Bestand bilden. Ein Großteil ist jedoch von starkem Papierzerfall betroffen. Dem soll mit einer Massenentsäuerung entgegengewirkt werden. In insgesamt neun Teilprojekten werden seit 2020 die Überlieferungen aus der NS-Zeit in Hessen gesichert.

Die Akten der Kreisämter können heutigen und zukünftigen Generationen Einblicke in unterschiedliche Lebensbereiche zur Zeit der NS-Herrschaft geben, z. B. Bevölkerungsverhältnisse, Unterricht, Verkehr und Gesundheitswesen. Da sich in den Beständen Dokumente zu "kriegswirtschaftlichen Maßnahmen" sowie "Erbgesundheits- und Rassenpflege" befinden, lassen sich auch Rückschlüsse auf die Reichsverwaltung sowie die NS-Ideologie ziehen.

Die neun Teilprojekte wurden hinsichtlich der Häufigkeit der Nutzung der jeweiligen Akten priorisiert. Das Teilprojekt V "Allgemeine innere Verwaltung in der NS-Zeit" enthält wertvolle Daten über Regierungspräsidien und Landratsämter. Die Restaurierung der insgesamt 44 Bestände wird wie die vorherigen Teilprojekte im BKM-Sonderprogramm gefördert.