Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Berlin, Deutschland
Jahr
2019
Förderlinie
Träger
Maßnahme
Materialität
Überlieferungssegment
Fördersumme
3.816,25 Euro
Schutzumschlag

Umschläge sollen Bücher vor Abnutzung und Beschädigung schützen, können aber auch ein Kunstwerk für sich sein: So gestaltete der Künstler John Heartfield (1891–1968) Schutzumschläge und beeinflusste damit nachhaltig das moderne Grafikdesign. Die Umschläge in seinem Nachlass sind von hohem ästhetischem Wert. Die Sammlungsbibliothek John Heartfield besteht aus 464 Bänden, die er und seine Frau Gertrude zusammentrugen und die später durch Ankäufe der Akademie der Künste ergänzt wurden. Dass Bücher mitsamt ihren Schutzumschlägen überdauern, ist eine echte Ausnahme. Auch für Heartfields Nachlass gelten jene Ausgaben mit Umschlägen als Raritäten oder gar Unikate, entstammen sie doch einer Zeit, in der sie, wie nur wenige weitere Druckerzeugnisse, den Zensurbehörden der Weimarer Republik entgingen.

Buchumschlag John Heartfield

Heartfield flüchtete 1933 aus der Tschechoslowakei nach Großbritannien und nach Kriegsende in die DDR. Wegen dieser bewegten Exilgeschichte wiesen viele seiner Buchumschläge Beschädigungen auf. Risse, Knicke und Fehlstellen drohten die Bücher weiter zu schädigen. Im Rahmen einer KEK-Modellprojektförderung wurden die 45 Schutzumschläge restauriert, die am stärksten beschädigt waren: mit einer Trockenreinigung der Objekte, Glättung einzelner Umschläge, Schließung zahlreicher Risse und der Ergänzung von Fehlstellen mit Japanpapier-Laminat. Nach der restauratorischen Behandlung wurden die Schutzumschläge und Bücher im klimatisierten und feuergeschützten Depot der Kunstsammlung der Akademie der Künste in speziellen Regalen und – wo notwendig – in eigens angefertigten säurefreien Schubern gelagert.