Zahlen und Fakten
Die Bibliothek des Universalgelehrten Ferdinand Franz Wallraf (1748–1824) hat als weitgehend geschlossene Sammlung einen kulturhistorisch hohen Wert, der weit über Köln und das Rheinland hinausstrahlt. Das Herzstück seiner reichhaltigen Sammlung, die Bibliothek, beinhaltet Bücher aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Allein die zeitgenössische Gelehrtenbibliothek des Wissenschaftlers und Theologen umfasst die Spannbreite zwischen konservativen Quellen und der Literatur der Aufklärung.
Wallrafs bibliophile Neigungen ließen ihn wertvolle und seltene Werke erwerben, darunter eine bedeutende Inkunabelsammlung. Durch sein Bestreben, Bücher von Kölner Druckern zu sammeln, lässt sich die rund 200jährige Blütezeit Kölns (ca. 1460–1650) als eine der bedeutenden deutschen Druckerstädte in seiner Büchersammlung erforschen. Viele Bände aus dem 15. bis 17. Jahrhundert verfügen über wertvolle Einbände; etliche enthalten handschriftliche Fragmente viel älteren Datums. Besitzvermerke offenbaren nicht nur wichtige Informationen zur Stadtgeschichte, sondern auch für die Erforschung der europäischen Transitwege von Büchern, da viele Werke aus dem europäischen Ausland stammen.
Das Projekt zur Rettung der Bibliothek Wallraf umfasste verschiedene konservatorische Maßnahmen, die in einem mehrstufigen Verfahren durchgeführt wurden. Der charakteristische Sammlungszusammenhang und die Materialität sollten dabei bewahrt werden. Alle Bücher wurden einer konservatorischen Behandlung unterzogen, für mehr als 1.000 Bände wurden Einzelrestaurierungen durchgeführt. Der Schadensumfang, darunter häufiger Schimmelbefall, bedingte den hohen Sanierungsaufwand. Dem Wert und dem Grad der Beschädigung der Bücher angemessen, kam ein mehrstufiges Restaurierungsverfahren zum Einsatz, das seit 2018 im BKM-Sonderprogramm gefördert wird. Dank der Restaurierung ist die Bibliothek Wallraf stark in den Fokus von Forschung und Öffentlichkeit gerückt.