
Zahlen und Fakten
Durch die bayerische Gebietsreform wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Bettenfeld und Leuzenbronn Teil der Stadt Rothenburg ob der Tauber. Dies war Fortsetzung einer historischen Kontinuität: Bis 1803 waren beide Orte Teil der sogenannten Landwehr, das heißt des Territoriums der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. Mit dem Übergang des Gebiets an das Kurfürstentum Bayern erlangten die Ortschaften ihre Eigenständigkeit. Die Verbindungen von Stadt und Land blieben dennoch eng. Das Archivgut der Gemeinden, das im Zuge der Eingemeindung dem Stadtarchiv Rothenburg ob der Tauber übergeben wurde, dokumentiert daher ein besonderes Stadt-Land-Verhältnis. Darüber hinaus bildet es das ländliche Leben in seiner Vielfältigkeit ab. Da die Bestände des Stadtarchivs für den Zeitraum 1900 bis 1945 infolge eines Luftangriffs enorme Lücken aufweisen, sind die Archivalien dieser Zeit aus Bettenfeld und Leuzenbronn zudem von großer Bedeutung für die regionale Geschichte.
Die Unterlagen waren nach aktuellen Standards jedoch nicht angemessen untergebracht. Durch die Förderung des BKM-Sonderprogramms war es möglich, die Unterlagen zu entsäuern. Zudem wurden die bisherigen Verpackungen, die säurehaltig, an einer Seite offenen und teils zu klein waren, ausgetauscht. Jetzt sind die Gemeindearchive deutlich besser vor Gefahren geschützt – und können weiterhin Auskunft zu einer Form des Lebens geben, die im Zuge der fortschreitenden Urbanisierung seltener wird.