Zahlen und Fakten
Die 1946 gegründete Nordwest-Zeitung war jahrzehntelang die einflussreichste und auflagenstärkste Regionalzeitung im nordwestlichen Deutschland. Als Lieferantin überregionaler Mantelseiten an eine Vielzahl anderer Blätter spielte sie eine herausragende Rolle für den gesellschaftlichen Diskurs und die Presse im Nordwesten. Im engeren Verbreitungsgebiet veröffentlichte die Zeitung teils gesonderte Regionalausgaben, darunter den Ammerländer, den Jeverland-Boten und die Wesermarsch-Zeitung.
Seit 1966 liegt die Zuständigkeit für das Pflichtexemplar der Nordwest-Zeitung bei der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) in Hannover. Zuvor hatte die Landesbibliothek Oldenburg (LBO) diese Aufgabe übernommen. In einem Kooperationsprojekt zwischen beiden Häusern wird nun der gesamte Druckbestand der Nordwest-Zeitung gesichert. In der ersten Projektphase 2020 ließ die GWLB die Stadtausgabe der Nordwest-Zeitung von 1966 bis 2000 und die LBO alle Ausgaben vor 1966 entsäuern. In der zweiten Phase stehen die Regionalausgaben zwischen 1966 und 2007 im Fokus. Da die GWLB diese Ausgaben erst seit 1991 systematisch sammelt, übernimmt die LBO die Verantwortung für die Zeit vor 1991. Im Fall der GWLB umfasst das aktuelle Projekt 600 Zeitungsbände.
Wie die meisten Zeitungen im späten 19. und 20. Jahrhundert wurde die Nordwest-Zeitung auf säurehaltiges Papier gedruckt und ist deshalb akut von Säurefraß bedroht. Die Massenentsäuerung im maschinellen Flüssigverfahren verlangsamt den Säurefraß durch das Einbringen einer alkalischen Pufferreserve. Die Maßnahme verlängert die Restlebensdauer der Zeitungen und schafft die notwendigen Voraussetzungen für Nutzung und Digitalisierung des Bestands.