Nachlass des Architekten Franz Schwechten gesichert - Teil I

Unter den Trümmern der 1945 bei einem Luftangriff zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche lagen über 5.000 Pläne mit Skizzen, Entwürfen und Bauzeichnungen aus dem Atelier des Architekten Franz Heinrich Schwechten (1841-1924). Die evangelische Kirchengemeinde übergab die Unterlagen 1950 dem Geheimen Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz zur Aufbewahrung. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gilt als Hauptwerk Schwechtens, der die Wilhelminische Ära und das Berliner Stadtbild mit seinen Entwürfen auch über die Gedächtniskirche hinaus prägte: z. B. das Empfangsgebäude für den Anhalter Bahnhof, der Umbau der Philharmonie in Kreuzberg, ein Fabrikgebäude für AEG in Wedding und die Schultheiss-Brauerei in Prenzlauer Berg. 

Infolge der Verschüttung unter den Trümmern war der Erhaltungszustand der Pläne zum Teil sehr schlecht. Im Jahr 2020 begann das Geheime Staatsarchiv daher mit der Restaurierung der ersten Hälfte des Bestands. Die Pläne waren verschmutzt, von Schimmel betroffen und wiesen Risse sowie Fehlstellen auf. Gerade die Großformate welche das A0-Format überschreiten, waren gefaltet oder stark geknickt. Nach der Restaurierung werden die Pläne neu verpackt und für eine Digitalisierung vorbereitet.