Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Ostritz, Deutschland
Jahr
2010
Förderlinie
Fördersumme
13.000,00 Euro
Gesamtmittel
13.000,00 Euro
Bände (Bibliothek)
2.400
Klosterbibliothek

Über 700 Jahre alt ist das Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal in Ostritz südlich von Görlitz. Es ist unweit der polnischen Grenze gelegen, die dem Flußverlauf der Neiße entspricht. Diese eigentlich sehr beschauliche Lage wurde dem barocken Kloster im August 2010 zum Verhängnis, als Starkregen die Neiße um das zehnfache ihres normalen Pegelstandes ansteigen ließ. Trotz eilig errichteter Hochwasserschutzmauern wurde der Komplex mehr als zwei Meter hoch überflutet – und mit ihm zahlreiche Kunstwerke.

Für die Klosterbibliothek schien die Katastrophe zunächst vergleichsweise glimpflich ausgegangen zu sein. Sie befindet sich im ersten Stock, den das Wasser nicht erreichte. Weiteres schriftliches Kulturgut des Klosters, die Handbibliothek und in der Sakristei aufbewahrte Urkunden wurden jedoch durchnässt, mussten aufwändig geborgen und gefriergetrocknet werden.

Bibliothek, Kloster

Doch auch für die Saalbibliothek im ersten Stock war die Gefahr nach der Flut noch nicht gebannt: Das Wasser drang ins Mauerwerk ein und führte zu erhöhter Luftfeuchtigkeit in den historischen Räumen. Zusammen mit der Augusthitze entwickelte sich im wertvollen Altbestand Schimmel. Schimmelpilzbefall erfordert – zumal unter diesen Gegebenheiten – schnelles Handeln. Und so konnten die Nonnen mit Hilfe der Förderung durch ein KEK-Modellprojekt noch im selben Jahr die Bände auf Schimmelbefall kontrollieren. Im Bedarfsfall wurden diese daraufhin durch einen Dienstleister gefriergetrocknet, trockengereinigt und damit dekontaminiert. Die sächsische Landesstelle für Bestandserhaltung stand dem Kloster überdies mit fachlicher Unterstützung zur Seite, damit die Bibliotheksräume wieder nutzbar gemacht werden konnten und die Gefahr eines weiteren Befalls mit Schimmel gebannt wurde.

Die Beseitigung der Hochwasserschäden im Kloster St. Marienthal bleiben auch weiterhin eine Mammutaufgabe für die beteiligten Ordensschwestern, Restauratoren und sonstigen Helfer. Durch die KEK-Modellprojektförderung konnte aber weiterer Schaden an den historischen Beständen abgewendet werden.