Zahlen und Fakten
Gegenstand des im BKM-Sonderprogramm geförderten Projekts sind Objekte aus der Sammlung mittelalterlicher Handschriften und Postinkunabeln der Universitätsbibliothek Gießen. Darunter befinden sich unikale Handschriften aus dem 9. bis 15. Jahrhundert sowie zahlreiche frühe Drucke aus der Zeit zwischen 1501 und 1540, die durch handschriftliche Anmerkungen unikal sind. Die Bände gelangten nach Gründung der Bibliothek im Jahr 1612 sukzessive in deren Bestand und hatten teils namhafte Vorbesitzer, darunter die im hessischen Raum einflussreichen Gelehrten Renatus Karl von Senckenberg (1751–1800) und Zacharias Conrad Uffenbach (1683–1734).
Von besonderem Wert sind zahlreiche gedruckte Werke der Wittenberger Reformatoren Martin Luther (1483–1546) und Philipp Melanchthon (1497–1560), die für die dezidiert lutherische Universität Gießen als Ausbildungsstätte des Theologennachwuchses im Herzogtum Hessen-Darmstadt von hoher Relevanz waren. Die Zusammensetzung und Genese der Sammlung erlaubt daher auch Rückschlüsse auf die Geschichte von Territorium und Universität. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Reinigung der Bände, die teilweise von Schimmelsporen und schweren Verschmutzungen betroffen sind. Anschließend erfolgt die fachgerechte Verpackung in säurefreie Kartons.