Zahlen und Fakten

Im BKM-Sonderprogramm entwickelt die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ein umfassendes Restaurierungskonzept für sechs musikwissenschaftlich relevante Depositalbestände. Gemeinsam mit Restaurator·innen und Musikwissenschaftler·innen werden Schäden an 1.138 Bänden analysiert und konkrete Maßnahmen zur Restaurierung beschlossen. Bei den Beständen handelt es sich um wertvolle Musikhandschriften aus dem 15. bis 17. Jahrhundert sowie Musikdrucke. Im Kontext eines zunehmenden musikhistorischen Bewusstseins erwirkte der Königlich Sächsische Altertumsverein Dresden Mitte des 19. Jahrhunderts eine Ermittlung und Erfassung historischer Musikalien in sächsischen Schulen und Kirchen. Als nächsten Schritt initiierte das Königliche sächsische Ministerium für Kultus und öffentlichen Unterricht einen Aufruf zur Zusammenführung der Musikalien des 15. bis 17. Jahrhunderts an einer "Centralstelle". Auf diese Weise gelangten die Bestände an die Königliche Öffentliche Bibliothek Dresden. Die teils unikalen Musikhandschriften und -drucke sind zentrale Quellen für die protestantische Musikpflege in Sachsen von ihrer Entstehung bis zu ihrer ersten Blüte im 17. Jahrhundert und tragen wesentlich zur Charakterisierung des Musikschaffens in Sachsen und Mitteldeutschland bei.