Zahlen und Fakten

Südlich von Kiel liegt das Adelige Kloster Preetz, ein ehemaliges Nonnenkloster aus dem 13. Jahrhundert. Im Zuge der Reformation kam es in den Besitz der schleswig-holsteinischen Ritterschaft, die es zu einem noch heute bestehenden Damenstift umwandelte. Zu den Kulturschätzen des Klosters zählt die Predigerbibliothek mit heute 13.000 Bänden. Sie geht auf eine Stiftung des lutherischen Pastors Petrus Scheele (1623–1700) zurück; ihr Kernbestand umfasst wertvolle Handschriften, Inkunabeln und Atlanten aus dem 17. Jahrhundert. 

Petrus Scheele Romstet

Dieses reiche kulturelle Erbe war in Gefahr: Zum einen hatte ein verheerender Holzwurmbefall die Werke teils irreparabel geschädigt. Fraßschäden gab es im Sommer 2012 nicht nur an Buchdeckeln und einzelnen Seiten – der Wurm hatte auch ganze Bücher "durchgefressen". Zum anderen war die Bibliothek seit Mitte des 18. Jahrhunderts in einem alten Klostergebäude untergebracht, das unter Denkmalschutz steht. Die Räumlichkeiten sind nicht heizbar; neben Kälte herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die zu Schimmelbildung und anderen Schäden geführt hatte. In dieser schwierigen Situation wurde 2012 in der KEK-Modellprojektförderung die Schädlingsbekämpfung eingeleitet. Nach der Begasung des Bibliothekraums konnten keine weiteren Fraßschäden, Würmer oder Larven entdeckt werden. Durch die Anfertigung maßgerechter Schutzverpackungen wurden in einem weiteren Schritt bedrohte Werke vor weiterem Verfall geschützt.