Gefährdete Bestände des 16. Jh.s schutzverpackt

Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf besitzt mehr als 3.200 Bände mit Drucken des 16. Jahrhunderts, die teilweise unikalen Charakter haben und von überregionaler Bedeutung sind. Zahlreiche dieser Werke gehören zu den bedeutendsten Sondersammlungen der Bibliothek. So stammen z. B. 133 Titel aus der Pharmaziehistorischen Bibliothek Dr. Helmut Vester, 62 Werke aus der Bibliothek des westfälisch-niederrheinischen Humanisten Johannes Cincinnius (1480–1555) und 53 Titel aus der Privatbibliothek des niederrheinischen Humanisten Gisbert Longolius (1507–1543). Zum Bestand gehören außerdem 62 frühe Düsseldorfer Drucke und kulturhistorisch relevante Werke wie das "Confectbuch und Hauß Apotek" von Walther Hermann Ryff aus dem Jahr 1593 oder das "Kreutterbuch" von Hieronymus Bock aus dem Jahr 1587. 

Von besonderer Bedeutung sind auch die historischen Atlanten von Franz Hogenberg (1535–1590) und Gerhard Mercator (1512–1994). Im BKM-Sonderprogramm werden knapp 1.700 speziell angepasste, alterungsbeständige Schutzverpackungen in den Bestand eingebracht, um dessen Aufbewahrung systematisch zu verbessern. Die Verpackungen sollen die wertvollen Bestände vor Schäden durch Umwelteinflüsse, Benutzung und bei Katastrophen schützen. Die Maßnahme steht auch im Kontext der Notfallplanung, da verpackte Bestände schneller evakuiert werden können und bei Schadensereignissen besser geschützt sind. Zudem kann der Einfluss von Temperaturschwankungen minimiert werden.