Zahlen und Fakten
Das im 13. Jahrhundert gegründete Borgentreich diente der territorialen Absicherung des Fürstbistums Paderborn. Über die Jahrhunderte entwickelte es sich zu einer florierenden Hansestadt, die im "Paderbornischen Hof- und Staatskalender" (1789) als eine der vier Hauptstätten des Hochstifts genannt wird. Der Dreißigjährige (1618–1648) und Siebenjährige Krieg (1756–1763) führten jedoch zu Abstieg und Verarmung der Stadt. Das 18. Jahrhundert ist das letzte in Borgentreichs fürstbischöflicher Geschichtsphase. Zugleich ist es das erste Jahrhundert, aus dem sich ein substanzieller Kern der durch zahlreiche Brände ausgedünnten Überlieferung der Stadt erhalten hat.
Aufgrund verschiedener Schadensbilder war der Bestand jedoch lange Zeit nicht einsehbar. So ging von den teils mit Schimmelpilz kontaminierten Bänden eine gesundheitliche Gefahr für die Nutzer∙innen aus. Die Objekte waren stark in ihrer Substanz abgebaut; Fehlstellen lagen teils bis in den Schriftspiegel hinein vor. Buchblöcke waren deformiert, Heftungen beschädigt und partiell gelöst, Einbanddeckel kaum vorhanden. Im BKM-Sonderprogramm wurde der gesamte Bestand gereinigt, restauriert und schutzverpackt. Das kulturelle Gedächtnis von Borgentreich konnte so für die nächsten Generationen erhalten und der Nutzung wieder zugeführt werden.