Zahlen und Fakten
Überreste früher Kinos sind heute – auch aufgrund der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg – kaum noch vorhanden. Viele der sogenannten Lichtspielhäuser in Berlin und Potsdam sind mittlerweile komplett geschlossen oder zerstört. So zum Beispiel auch die untergegangenen Lichtspieltheater des Wilmersdorfer Architekten und Unternehmers Fritz Staar (1877–1957). Insgesamt betrieb die Firma Fritz Staar Lichtspielbetriebe zwischen 1910 und 1954 zehn Kinos in Berlin und Potsdam. Die im Kontext dieses Projekts gesicherten Quellen sind daher Zeugnisse von Gebäuden, die längst nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion existieren.
Bei den im BKM-Sonderprogramm konservatorisch behandelten Plänen handelt es sich um insgesamt 400 Einzelblätter, darunter Architekturzeichnungen und Bestuhlungspläne. Teil der Sammlung ist unter anderem die Planung über den Umbau eines Gebäudes in der Berliner Straße in Berlin-Wilmersdorf. Das in diesem Gebäude errichtete Kino, die Arkadia-Lichtspiele, wurden später als "Schmuckkästchen" unter den Lichtspielhäusern der Hauptstadt bezeichnet. Kaum eine andere Überlieferung im deutschsprachigen Raum befasst sich so umfassend mit lokalen Kinos wie der Bestand der Fritz Staar Lichtspielbetriebe. Die historischen Dokumente ergänzen die Sammlung des Deutschen Technikmuseums in Berlin ideal, zu dessen Aufgaben es u. a. gehört, den Erhalt historischen Materials zur Kinotechnik zu schützen. Eine Restaurierung des Bestands war unumgänglich, denn 95% der Blätter wurden lange Zeit gefaltet gelagert. Der mechanischen Abnutzung der Dokumente wurde durch eine umfangreiche Planlegung vorgebeugt. Anschließend wurden durch eine Trockenreinigung Verschmutzungen beseitigt.