Zahlen und Fakten
Max Slevogt (1868–1932) zählt mit Lovis Corinth (1858–1925) und Max Liebermann (1947–1935) zu den wichtigsten impressionistischen Künstlern Deutschlands. Nach seiner Ausbildung in München und mehreren Studienreisen ließ er sich ab 1901 in Berlin nieder, wo er sich der Berliner Secession anschloss. 1914 wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Künste und ab 1917 Leiter eines akademischen Meisterateliers für Malerei. Slevogts künstlerisches Œuvre umfasst neben Ölgemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken, Wand- und Bühnenbildern auch eine Reihe von Buchillustrationen. Zu den Publikationen zählen populäre Erzählungen wie "Ali Baba und die vierzig Räuber", klassische Texte wie Ovids "Lehrbuch der Liebe" oder Dramen wie "Faust II".
Von Slevogts Leidenschaft für Bücher zeugt seine umfangreiche Familienbibliothek. Diese befand sich ursprünglich im 1914 erworbenen Landsitz Neukastel, den die Familie neben der Berliner Stadtwohnung im pfälzischen Leinsweiler unterhielt. Um Raum für seine Bibliothek zu schaffen, ließ Slevogt den zum Künstlerhaus ausgestalteten "Slevogthof" baulich erweitern. 2014 wurde der Bestand in das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz – Pfälzische Landesbibliothek Speyer überführt. Die umfangreiche Büchersammlung beinhaltet Werke des 16. bis 20. Jahrhunderts und gibt spannende Einblicke in die Lektüre des Künstlers. In den Slevogt gewidmeten Exemplaren spiegeln sich zudem seine beruflichen und freundschaftlichen Netzwerke wider.
Am Bestand waren verschiedene Schadensformen zu verzeichnen, darunter Einbandschäden, Papierzerfall sowie durch Drahtklammern verursachte Rostschäden. Risse und Knickfalten ließen sich vor allem an den Broschüren feststellen. Im BKM-Sonderprogramm wurden alle Bände durch restauratorische oder konservatorische Maßnahmen sowie (soweit nötig) durch Massenentsäuerung gesichert. Im Anschluss erhielten die Bücher eine Schutzverpackung in säurefreien Archivkartons. Durch diese Maßnahmen ist der langfristige Erhalt von Slevogts Bibliothek gewährleistet.