
Zahlen und Fakten
Die historischen Originaldokumente der Arolsen Archives (vormals International Tracing Service) zählen seit 2013 zum UNESCO Weltdokumentenerbe. Der Bestand 2.1.4.2 "Registrierungen von Ausländern und deutschen Verfolgten durch öffentliche Einrichtungen, Versicherungen und Firmen in der sowjetischen Zone" umfasst 161.798 Dokumente. Die Sammlung setzt sich aus historischen Originaldokumenten (Papierdokumente) und ausschließlich digital vorhandenen Unterlagen zusammen.
Die Arolsen Archives übernahmen die Originaldokumente in den Jahren 1990/1991 vom Deutschen Roten Kreuz Berlin/Ost. Enthalten sind Registrierungen zum Aufenthalt und Beschäftigung sowie Todesfälle aus der Zeit vor 1945. Besonders die Zwangsarbeit, Verfolgung und Todesfälle sind in der ehemaligen sowjetischen Zone sehr lückenhaft dokumentiert. Der Bestand kann damit exemplarisch den Einsatz und Charakter der Zwangsarbeit in der ehemaligen sowjetischen Zone aufzeigen.
Ausschließlich die historischen Originaldokumente (Papierbestand) waren Teil des im BKM-Sonderprogramm umgesetzten Förderprojekts. Von den insgesamt 26.100 historischen Originaldokumenten wurden 50 % (ca. 13.050 Dokumente bzw. 7,5 lfm) konservatorischen Maßnahmen unterzogen und in archiv- sowie formatgerechte Kartonagen nach DIN ISO 16245-A schutzverpackt. Dabei wurden 87 Stehordner in 20 A3-formatige Archivboxen umgelagert.
Durch die Entsäuerung und das Restaurieren (Risse schließen, Verklebungen lösen) des Papierbestands wurden die Lesbarkeit der bereits digitalisierten Originaldokumente erhalten und die Alterungsbeständigkeit des Papiers nachhaltig verbessert. Durch die archiv- und formatgerechte Neuverpackung werden weiteren Schädigungen des Papiers bis hin zum vollständigen Zerfall entgegengewirkt.