Zahlen und Fakten
Die Bremensien-Sammlung gilt seit der Amtszeit des Schriftstellers und Stadtbibliothekars Johann Georg Kohl (1808–1878) als Alleinstellungsmerkmal der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB). Sie umfasst Literatur und Quellen, die sich im weitesten Sinne mit der Stadt Bremen, dem ehemaligen Erzstift bzw. Herzogtum Bremen und den daran angrenzenden Territorien beschäftigen. Die nach Formaten geordneten Bände beinhalten Werke der Politik-, Konfessions-, Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sowie Belletristik aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Gesammelt wurden sowohl Bücher, die sich thematisch mit dem Land Bremen in seinen historischen Grenzen befassen als auch von Bremer Autor∙innen verfasste bzw. übersetzte Werke. Hervorzuheben sind die in der Sammlung enthaltenen seltenen Drucke, die in der SuUB Bremen im Alleinbesitz überliefert sind.
Als Handels- und Hansestadt und aufgrund der spezifischen konfessionellen Ausrichtung ist die Geschichte Bremens seit jeher bestimmt durch Beziehungen zu anderen inner- und außerdeutschen Ländern, z. B den Niederlanden oder England. In den Bremensien zeigen sich die Entwicklungen und Auseinandersetzungen, die Bremen im 19. und 20. Jahrhundert nach innen und außen bestimmten. So geben die Werke Aufschluss über die Diskussionen um den (späten) Beitritt zum Deutschen Zollverein, die Besonderheiten im Kontext der Reichsgründung sowie Kirchenstreitigkeiten.
Um die Sammlung bestmöglich zu erhalten, hat die SuUB Bremen bereits 2019 mit deren Massenentsäuerung begonnen. 2022 wurden im BKM-Sonderprogramm über 3.000 Bände behandelt, um den Papierzerfall zu verlangsamen. Mit der Massenentsäuerung wird zugleich die wesentliche landeskundliche gedruckte Überlieferung in die langfristig konservatorische Aufbewahrung überführt.