Zahlen und Fakten
Der Speyerer Dom, seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe, mag zwar das Wahrzeichen der Stadt sein. Historisch hat Speyer neben der romanischen Domkirche aber noch mehr zu bieten: Erste Siedlungen in der Region gehen bis in die Antike zurück. Eine besonders bewegte Zeit erlebte die rheinische Stadt im Zuge ihrer Eroberung durch die Revolutionstruppen Napoleon Bonapartes (1769–1821) im Jahr 1792. Kurz darauf wurde Speyer 1816 als Teil des Königreichs Bayern Kreishauptstadt des Rheinkreises.
Zivilstandsregister des dazugehörigen Landkreises Landau aus der Zeit zwischen 1798 und 1872 lagern im Landesarchiv Speyer. Die Dokumente sind nur aufgrund des unter französischer Herrschaft eingeführten Zivilstandsgesetzes erhalten, das später durch den "Code Civil" ergänzt wurde. In ihrer Vollständigkeit stellen sie einmalige Personenstandsunterlagen in Deutschland vor dem Reichspersonenstandsgesetz (1875) dar und decken den Zeitraum der stärksten Auswanderung aus der Pfalz nach Übersee ab.
Die Zivilstandsunterlagen bieten reichhaltiges Material für die Nachforschungen von Nachkommen ehemaliger Auswanderinnen und Auswanderer. Außerdem sind die über einen Epochenwechsel geführten Register verwaltungsgeschichtlich relevant. Mit Unterstützung der KEK wurden die teils verschmutzten und von Altschimmel befallenen Unterlagen konservatorisch-restauratorisch gereinigt. So können die Dokumente künftig gefahrlos zu Forschungszwecken genutzt werden.