
Zahlen und Fakten
Im Projekt konnten durch eine Massenentsäuerung drei rege benutzte und stark erhaltungsgefährdete Bestände gesichert werden. Zwei Bestände der "Braunkohlen und Brikett-Industrie AG" Berlin (BUBIAG) aus dem Zeitraum 1890 bis 1950 sowie der Bestand "VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld" (1946–1969) enthalten einzigartige Quellen zur gesamt- und mitteldeutschen Chemie- und Energieindustrie, zur Geschichte jüdischer Industrieller und zur Kriegswirtschaft im NS-Staat. Sie stellen eine unverzichtbare Grundlage für die verstärkten gesellschaftlichen und politischen Bemühungen um die Erhaltung des industriekulturellen Erbes in Mitteldeutschland dar.
Der Bestand VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld ermöglicht vielfältige Forschungen zur Entwicklung der I.G.-Farben-Nachfolgebetriebe, die einen zentralen Platz in der Chemieindustrie der DDR einnahmen. Die im Jahr 1900 von dem oberschlesischen Industriellen Fritz Friedlaender (1858–1917) gegründete Braunkohlen und Brikett-Industrie AG nahm nicht nur eine besondere Rolle im Niederlausitzer Braunkohlenrevier ein, sondern war auch von enormer Bedeutung für die auf Rüstungsautarkie ausgerichtete NS-Wirtschaft, in der die BUBIAG als eines der Gründungsunternehmen der Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) eine herausragende Rolle spielte.