Zahlen und Fakten

Zunächst sah es aus, als würde Dr. Carl Proske ein Leben als Arzt im Schlesien des 19. Jahrhunderts führen. Doch mit 29 Jahren zog es ihn nach Regensburg, wo er Theologie studierte, zum Priester und später sogar zum Kanoniker ernannt wurde. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Musik, die er entgegen zeitgenössischer Tendenzen wieder stärker an die traditionellen Lehren der Kirche annähern wollte, um einer Verselbständigung entgegenzuwirken.

Proskes kirchenmusikalisches Ideal basierte auf dem Gregorianischen Gesang. Es lebt bis heute in Gestalt der Regensburger Domspatzen fort. Zu seinen Lebzeiten reiste Proske drei Mal nach Italien, um dort in kirchlichen Archiven historische Chor- und Stimmbücher abzuschreiben und nach Regensburg zurückzubringen. In Antiquariaten begab er sich zudem auf die Suche nach Musikdrucken aus den vorangegangenen Jahrhunderten. Aus diesen Stücken besteht der Regensburger Bestand, der im Laufe der Zeit mehrmals ergänzt wurde.

Mit einer Förderung im BKM-Sonderprogramm wurden Teile der Proskeschen Musikaliensammlung restauriert. Um die dauerhafte Erhaltung des historisch wichtigen Bestands zu sichern, mussten verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden: Defekte in Papier und Einband wurden repariert, Schimmel und Tintenfraß wurden gestoppt. Langfristig sollen die Musikalien in speziell angefertigten Archivboxen gelagert werden.