Zahlen und Fakten
Eine Schenkung von 633 Handschriften durch den kurkölnischen Leibarzt Amplonius Rating de Berka (gest. 1435) bildet den Kern der Bibliotheca Amploniana an der alten Universität Erfurt. Sie stellt die umfangreichste geschlossen erhaltene Büchersammlung eines mittelalterlichen Gelehrten und den reichsten Bestand einer Kollegienbibliothek dieser Zeit dar. Entsprechende Beachtung findet die bis ins 19. Jh. gewachsene Sammlung in der internationalen Forschung. Im Zusammenhang mit dem DFG-Projekt "Digitalisierung und Tiefenerschließung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana in der Universitätsbibliothek Erfurt" sollen bis September 2025 alle 977 Codices Amploniani digitalisiert werden. Voraussetzung für die Digitalisierung ist, dass die Handschriften in einem geeigneten konservatorischen Zustand sind. Einige von ihnen waren im Frühjahr 1922 vom Erfurter Buchbinder und Einbandforscher Adolf Rhein, dessen Nachlass in der Universitätsbibliothek verwahrt und aktuell wissenschaftlich erschlossen wird, den damaligen Standards gemäß restauriert worden. Leider wurde dabei zum Teil Material verwendet, das in der Folge sauer wurde und nun dringend entfernt werden muss, um Schäden am Papier zu vermeiden. Die Restaurierungsmaßnahmen bestehen im Lösen des rückseitigen Spiegels, dem Ablösen bestehender Verklebungen sowie dem Sichern der Risse und Nachheften. Anschließend werden die restaurierten Handschriften im Rahmen einer Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.