Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Hannover, Deutschland
Jahr
2019
Förderlinie
Träger
Überlieferungssegment
Fördersumme
9.817,50 Euro
Eigenmittel
6.305,10 Euro
Gesamtmittel
16.122,60 Euro
Bände (Bibliothek)
4
Atlas

Die weite Welt im Buchformat: Johannes Janssonius (1588–1664) war Verleger, Hersteller von Globen, vor allem aber ein äußerst talentierter Kartograf. Vier Städteatlanten des Niederländers, die zum Bestand der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek zählen, wurden mit Unterstützung der KEK restauriert.

Die Atlanten aus dem Jahr 1657 sind Teil des achtbändigen Werks "Theatrum urbium" aus der Königlichen Atlantensammlung. Dessen Grundstock geht auf Johann Friedrich, Herzog von Württemberg, sowie auf die englischen Könige Georg I. und Georg II. zurück. Handkolorierte Ansichtskarten und Pläne zeigen alle bedeutenden europäischen, teils auch außereuropäischen Städte, Residenzen und Handelsplätze. Zusätzlich enthält die Reihe umfangreiche historische Beschreibungen. Die Einbände aus Pergament und die Buchschnitte sind handvergoldet. Neben grazilen Ornamenten und Bordüren bestechen die Werke, im Format eines Großfolios, besonders durch die detailreichen Landschaftszeichnungen und die präzise ausgeführten Kupferstiche von Gebäudegrund- und -aufrissen.

Buchseiten

Johannes Janssonius war neben Willem Blaeu und dessen Sohn Joan Blaeu der bedeutendste niederländische Kartograf des 17. Jahrhunderts und damit zentral für das Goldene Zeitalter der Atlasproduktion. "Theatrum urbium" kann als Erweiterung der von Frans Hogenberg gestochenen und von Georg Braun herausgegebenen Stadtansichten und -pläne der "Civitates orbis terrarum" (1572–1618) gesehen werden. Letztere gelten als der erste Städteatlas überhaupt. Die vier Pergamenteinbände des "Theatrum urbium" wiesen Nutzungs- und Lagerungsschäden auf. Teilweise waren Heftungen beschädigt. Auch Risse, Fehlstellen und starke Verformungen ließen sich an einigen Objekten finden. Die zahlreichen Kupferstiche waren nur schlecht erhalten. Die Werke wurden nun restauriert und zusätzlich mit neuen Schutzverpackungen versehen, um sie langfristig zu sichern.