Zahlen und Fakten

Ort
Pforzheim, Deutschland
Jahr
2021
Förderlinie
Kategorie
Träger
Gattung
Materialität
Fördersumme
30.000,00 Euro

Der 1888 errichtete kommunale Schlachthof in Pforzheim war der zentrale Schlachtbetrieb der Stadt und Umschlagplatz für Schlachtvieh in der Region. Zudem war das Veterinärwesen angeschlossen, das u. a. die tierärztliche Lebensmittelüberwachung, Fleischbeschau und Viehseuchenüberwachung umfasste. Bei dem durch die Bombardierung am 23. Februar 1945 ausgelösten Feuersturm wurde Pforzheim nahezu vollständig zerstört. Auch die Verwaltungsgebäude des Schlachthofs brannten ab. 

Die überlieferten Akten befinden sich heute im Stadtarchiv Pforzheim und sind infolge des Brands schwer beschädigt. Die starke Hitzeeinwirkung hat das Papier zudem so brüchig gemacht, dass jede Benutzung Folgeschäden nach sich zieht und auch eine Digitalisierung unmöglich macht. Um die Unterlagen, die Auskunft zu Tiermedizingeschichte, Hygiene und Ernährung geben, für die Forschung nutzbar zu machen, müssen rund 6.600 Einzelblätter fachgerecht restauriert werden. Im BKM-Sonderprogramm wird mit 1.220 Blatt ein erster Teil der Unterlagen aus dem 19. und 20. Jahrhundert gesichert.

Im Zuge der Mengenrestaurierung findet eine vorsichtige Trockenreinigung und Entfernung der vollständig verkohlten Stellen statt. Danach werden die Blätter gewässert und vorhandene Fehlstellen durch Anfasern ausgeglichen. Um das Papier zu stabilisieren, die Lesbarkeit aber weiterhin zu gewährleisten, werden die Seiten mit sehr dünnem Japanpapier kaschiert. In einem letzten Schritt wird die regionaltypische badische Oberrandheftung wiederhergestellt.