Die Büchersammlung des Juristen und Historikers Christian Gottlieb Buder (1693–1763) ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Gelehrtenbibliotheken der Frühen Neuzeit. Bereits drei Jahre vor seinem Tod legte er testamentarisch fest, dass seine auf rund 17.000 Bände angewachsene Sammlung in Jena verbleiben und als separat aufgestellter Bestand in die Universitätsbibliothek übergehen solle. Dieser Wunsch wurde erfüllt: Auch heute bewahrt die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) Buders Bibliothek, einschließlich eines historischen Zettelkatalogs, als zusammenstehende Sammlung. 

Für die Jenaer Universitätsbibliothek hatte das Erbe eine große Bedeutung. Ihr Bestand wuchs mit einem Schlag auf über 50.000 Bände an und wurde um Werke aus allen Disziplinen, vor allem aber aus den Bereichen Recht und Geschichte erweitert. Die Buder-Bibliothek umfasst zudem Handschriften und Drucke, darunter seltene bis unikale Inkunabeln, Flugschriften und Einblattdrucke. Viele der Bände weisen handschriftliche Notizen Buders oder anderer Vorbesitzer·innen auf. Einige der Flugschriften und schmaleren Drucke sind nicht gebunden und teils nicht einmal aufgeschnitten. 

Das Interesse der Forschung an der Buder-Bibliothek ist seit vielen Jahren gleichbleibend hoch. Von der hohen Benutzungsfrequenz seit Buders Zeiten zeugte nicht zuletzt der bedenkliche Zustand vieler Exemplare. Etliche Buchblöcke waren gelockert, ihre Einbände beschädigt. Insbesondere die ungebundenen Drucke waren in nicht geeigneter Weise in den Regalen untergebracht. Um besonders die kleineren Formate der Sammlung zu schützen, wurde ein erster Teil des Bestands im BKM-Sonderprogramm in ca. 6.000 passgenaue und säurefreie Archivboxen verpackt.